Claudio Cassetti der Europa-Vulkan

Ein temperamentvoller Mann ist er, ideensprühend, ganz und gar italienisch, dieser Claudio Cassetti. Ein Vulkan beinahe - andererseits einer, mit dem es sich trefflich über Gott und vor allem die Welt philosophieren lässt. In Triest gebürtig und über Florenz vor über 20 Jahren zum Germanistik-Studium nach Berlin gekommen, fand er noch die Ausläufer wilder Hausbesetzer-Zeiten vor. Eine seiner ersten Berlin-Erinnerungen ist diejenige an sein geklautes Fahrrad, als die Polizei beim Reagan-Besuch den Wittenbergplatz räumte.
Cassetti schrieb an der FU eine sprachwissenschaftliche Magisterarbeit über „ungesteuerten Spracherwerb“ und wurde, zunächst mehr nebenbei, VHS-Dozent für Italienisch. Nach der Wende gab es dann, speziell in den Berliner Ost-Bezirken, viel Nachfrage für Reisen in den Süden. Cassetti organisierte an den Volkshochschulen Italien-Touren, die anders waren: Menschen, Kultur und Gastronomie verbindend. So wurde er neben dem Kultur-Vermittler beinahe noch zum Gastronom, gründete in Berlin eine interkulturelle Initiative „1001 Essen“, wurde zwischen-zeitlich sogar Gaststättenpächter. Über das Essen, sagt er, kann man alle anderen Sinne ansprechen.
Heute arbeitet Claudio Cassetti mit seiner Agentur „SenzaRete/Netzlos“ freiberuflich als Berliner Stadtführer und Italien-Reiseorganisator, aber auch an einigen Volkshochschulen als der „etwas andere“ Italienisch-Dozent. Davon kündet u.a. die „Chicche“-Reihe an der VHS Tempelhof-Schöneberg, in der Italien sinnlich, mit Büffet und Wein, Kultur und Kommunikation, vorgestellt wird. Aber auch sein Engagement in europäischen Austauschprojekten ist „anders“: Als Wanderer zwischen den Welten, der inzwischen zwar überzeugter Berliner ist, aber jahrelang zwischen hier und Mailand pendelte, hat er sich ganz der Kommunikation zwischen Menschen und Kulturen verschrieben. Er knüpft seit einiger Zeit als Berater Kontakte zwischen Erwachsenenbildungs-Einrichtungen in Rom, Rimini, Madrid und Berlin, will neue Wege ausprobieren, auf denen Menschen lernen, sich kennen lernen und austauschen können.
Gerade hat die Europäische Kommission zwei Förderprojekte an der VHS Tempelhof-Schöneberg bewilligt, die solche Kontakte unterstützen sollen. Dort ist Claudio Cassetti ein wichtiger Motor und Kommunikator geworden, um, wie es in den Projektanträgen heißt, „transeuropäische Erwachsenenbildung“ und „Europäische Bildungsbegegnungen“ anzustiften - in der Mitte Europas. Ein Ort übrigens, an dem er auch als Persönlichkeit steht: Mittendrin, polyglott, ausdauernd neugierig auf andere Menschen, ihre Ideen und Kulturen, sie einbeziehend und zu immer neuen Netzen knüpfend. Wer gespannt auf ihn, seine (und weitere) Europa-Angebote ist: im neuen VHS-Programm sind sie zu finden !

Neues VHS-Programm 2003/2004

Das neue Jahres-Programmheft 2003/2004 der Volkshochschule erscheint voraussichtlich Anfang August. Erster persönlicher Anmeldetag im Haus am Barbarossaplatz ist der 4.August 2003. Schon vorher ist das Programm bereits ab Juli im Internet zu sehen und Kurse sind buchbar unter: www.vhs-tempelhof-schoeneberg.de. Das Programm ist erhältlich in der Volkshochschule, bei den Pförtnern der Rathäuser, in den Stadtbibliotheken und in vielen Buchhandlungen des Bezirks.

Nachhaltige Entwicklung Sonderausstellung in der VHS

Vom 9.Juli bis 19. September 2003 werden im Haus am Barbarossaplatz im Rahmen einer Sonderausstellung die Ergebnisse des Weltgipfels für Nachhaltige Entwicklung in Johannesburg dargestellt. Soziale und ökologische Verbesserungen für alle Menschen miteinander zu vereinbaren - das war das Ziel des Weltgipfels 2002 in Johannesburg. Was wurde dort beschlossen ? Welche Chancen und Perspektiven ergeben sich für die Kommunen im Rahmen ihrer lokalen Agenda 21 ? Die Bundesweite Servicestelle Lokale Agenda 21 hat die Ergebnisse des Weltgipfels in einer Ausstellung für ein breites Publikum zusammengetragen.

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