Buchkritik:
Foxtrott
Helme Heine, Hanser, 12,90 Euro

Nach den drei weltbekannten Kameraden Franz von Hahn, Johnny Mauser und dem dicken Waldemar aus „Freunde“ ist Helme Heines neue Heldin aus der Tierwelt die Füchsin Foxtrott. Mit ihren Eltern führt sie ein stilles und schweigsames Dasein unter Tage, bis sie die geräuschvolle Außenwelt entdeckt. Zum Entsetzen ihrer Eltern, denn mit der Ruhe ist es ab sofort vorbei. Phantasievoll ahmt Foxtrott jeden Laut musikalisch nach.

Dafür bleibt nun der Kochtopf leer: Die Imitationen des Nachwuchses verhindern das Erlegen von Beute. Doch die Mägen knurren - der nachbarliche Hühnerstall soll ausgeräubert werden, natürlich nicht ohne dass Foxtrott vorher einen Maulkorb bekommt. Von dem kann sie sich aber glücklicherweise befreien. Denn als die Diebe vom Förster auf frischer Tat ertappt werden, rettet nur Foxtrotts glockenheller Gesang der Familie das Leben.

Heines Helden leben die Träume seiner Leser. Mutig und offen, selbstbewusst und neugierig machen sich seine Figuren auf zu neuen Ufern. In ihrer Welt hat der banale Alltag seine aufregenden Momente. Um diese Augenblicke nicht zu verpassen, heißt es genau beobachten und hören - eben die Welt mit Kinderaugen sehen. Stellt sich nur die Frage, ob das Gute-Laune-Bilderbuch für Kinder nicht auch eine Pflichtlektüre für Erwachsene werden sollte?

Anett Baron
ehrenamtliche Redakteurin

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