Mitglieder der BVV Tempelhof-Schöneberg
In unserer Reihe "BVV-Mitglieder in Tempelhof-Schöneberg" stellen wir Ihnen diesmal Mirko Dragowski von der FDP vor.

Nennen Sie uns bitte einige Stationen aus Ihrem Lebenslauf!

Ich wurde 1974 in Hildesheim geboren, zwei Jahre später zogen wir nach Berlin. 1994 habe ich das Abitur auf der Rheingau-Oberschu-le gemacht. Dem schloss sich dann der Wehrdienst in Schleswig-Holstein an. An der Freien Universität habe ich Jura studiert und warte derzeit auf mein Referendariat. Während des Studiums habe ich in der Zentralen Studienberatung gearbeitet.

Und der politische Werdegang?

1993 bin ich in der FDP eingetreten. Meine großen Vorbilder waren Leutheuser-Schnarrenberger und Hamm-Brücher. Generell kann ich jeden politisch Interessierten raten, sich unabhängig von der Bundespolitik die Ortsverbände bzw. Abteilungen der verschiedenen Parteien auf kommunaler Ebene angucken … und dann entscheiden. Aber zurück zur Frage. Nach verschiedenen Tätigkeiten im Vorstand des Ortsverbandes bin ich nun Vorsitzender des Ortsverbandes und stellvertretender Vorsitzender des Bezirksverbandes. In der BVV sitze ich seit 2001 und arbeite in den Ausschüssen Integration, Schule und Verwaltungsreform mit.

In der BVV sitzen fünf Abgeordnete der FDP - warum ist keine Frau dabei?

Das ist eine gute Frage! In Tempelhof-Schöneberg sind etwas 30 Prozent der Parteimitglieder Frauen. Diese arbeiten zum Teil sehr engagiert für die FDP, bloß leider kandidiert keine von ihnen.

Beschreiben Sie bitte eines Ihrer Projekte, das Sie verfolgen.

Nach mehreren Anfragen von Bürgern haben wir in der BVV einen Antrag zur Einrichtung einer Tempo 30-Zone in der Laubacher Straße zwischen Wiesbadener Straße und Hertelstraße eingereicht. Der Antrag wurde in den Ausschuss Bauen, Wohnen und Verkehr weitergeleitet. Vorher wurden wir aber gerügt: Die Straße gehört nämlich eigentlich zum Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, der Gehsteig allerdings zu Friedenau.

Und was passierte dann?

Im Ausschuss stimmte dann schwarz-rot auf Nichtbefassung des Antrages. Das ist jetzt nicht Lebens weltbewegend, aber das Bezirksamt Schöneberg-Tempelhof hätte ohne rechtliche Verbindlichkeiten den Antrag als Wunsch an das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf weiterleiten können. Das wäre einfach und unbürokratischer gewesen. So müssen nun die Parteikollegen in Charlottenburg den Antrag bei ihrer BVV einreichen. Als ob man nicht einfach mal über seinen Tellerrand gucken könnte.

Was sagen Sie denn zum Bezirks-haushaltsplan 2004, der mit den Stimmen der CDU und Grünen verabschiedet wurde? In ihm wurden geplante Kürzungen wieder zu-rückgenommen. Die Finanzierung steht nach Aussagen der SPD aber auf sehr wackeligen Beinen.

Wir haben mit der SPD zusammen abgestimmt. Besonders beim Haushalt klaffen das, was ich mir für den Bürger wünsche und finanzielle Realität auseinander. Wenn die Bibliotheken für die Ergänzung und Unterhaltung des Bestandes statt 251.000 Euro nur noch 22.000 Euro zur Verfügung haben, bedeutet das faktisch, dass keine neuen Bücher oder Zeitschriften angeschafft werden können. Da ist katastrophal. Auf der anderen Seite muss der Haushalt auch gedeckt sein, sonst kollabiert der Bezirk in naher Zukunft.

Anett Baron
ehrenamtliche Redakteurin


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