Menschen in der VHS
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Birgitta Weiglin - Gymnastiklehrerin

Ob man’s nun Bodyshape, Wellness, Fitness oder schlicht Gymnastik nennt - Birgitta Weiglin will die Menschen in Bewegung halten. Oder besser: ihnen ihre Beweglichkeit erhalten. Seit 15 Jahren gibt die gelernte Gymnastiklehrerin in und außerhalb der VHS Kurse, die vor allem eines im Blick haben: den Spaß am Bewegen, das gute Gefühl, wenn der ganze Körper "in Form" ist. Dabei geht es ihr nicht um den idealen "Body" oder um Fitness-Leistungsdruck. Ihre Kursteilnehmer/innen müssen nicht zu Kraftmaschinen mutieren, sondern sie können "ganz normal bleiben", sagt Frau Weiglin. Sie sollen einfach lernen, sich mit ihren Möglichkeiten in ihrem Körper wohlzufühlen.

Birgitta Weiglin ist überzeugt, dass dies nur mit einem so ganzheitlichen Ansatz funktioniert, wie sie ihn in ihrer Ausbildung erfahren hat. "Wir sind die Hupfdohlen", sagt sie zwar selbstironisch über das öffentliche Bild ihres Berufsstandes. Und doch kann sie im selben Atemzug nur herzlich darüber lachen: Wer weiß schon, dass die dreijährige Ausbildung zum "staatlich geprüften Gymnastiklehrer" an der Sportschule Schöneberg neben der sportlichen Seite auch physiotherapeutisches Wissen beinhaltet, Pädagogik und Psychologie ebenso wie Spiel und Tanz ?!

Diese Vielfalt hat letztlich die Entwicklung von Frau Weiglins Berufswunsch bestimmt - wollte sie doch zunächst Tänzerin, später Physiotherapeutin werden. In der Gymnastik fand sie all das vereint. In Bewegung sein, Menschen bewegen und dabei Grenzen überschreiten - das hat sie immer interessiert. So hat sie sich nicht nur zur Gymnastiklehrerin ausbilden lassen, sondern auch noch zur betrieblichen Fitness- und Personaltrainerin, zur Gesprächsberaterin und Krankenpflege-Helferin. Außerdem ist sie geprüfte Rückenschullehrerin, hat Fortbildungen zu den Themen Osteoporose und sportliche Krebsnachsorge besucht.

 

Der soziale Aspekt gemeinsamer Bewegungs-Arbeit ist der Gymnastiklehrerin besonders wichtig. Darin stimmt sie mit vielen Teilnehmern ihrer VHS-Kurse voll überein. Zeittrends spielen da nicht eine so große Rolle. Wenn auch Frau Weiglin manchmal schon ins Grübeln kommt, warum immer Frauen ihre "Problemzonen" abarbeiten sollen - Männer scheinen keine zu haben - während das männliche Geschlecht oft nur für körperliche Bewegung zu interessieren ist, wenn es sich um "Kraft- und Konditionstraining" handelt.

Wenn man Birgitta Weiglin fragt, wo sie in Zukunft noch hin will, dann nennt sie sofort die Arbeit mit Kindern. Früher hat sie mit ihnen Jazz- und Volkstanz choreographiert. Hier sieht sie großen Bedarf, dem tradierten Verständnis eines Sportunterrichts "von Anno Knack" und der verbreiteten Bewegungs-Unlust entgegenzuwirken. Dass sie Menschen jeder Generation mit Spass, Elan und Erfolg in Bewegung versetzen könnte, glaubt man ihr ohne weiteres.

April 2004  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis