Einzelhandel fürchtet Verdrängung
Die Straßenarbeitsgemeinschaften des Bezirkes Tempelhof-Schöneberg fordern den Senat und die Bezirksämter auf, dem Niedergang der gewachsenen Einzelhandels- und Ladenhandwerksstrukturen einhalt zu gebieten.

In Berlin gibt es schon jetzt viel zu viel Verkaufsfläche. "Die derzeitige Bauleitplanung trage dazu bei, das Anwachsen des Marktanteiles größerer Einzelhandelsketten auf Kosten der kleinen und mittleren Betriebe zu beschleunigen und somit der zunehmenden Konzentration den Weg zu ebnen", so die Arbeitsgemeinschaften. Planungsrecht sei zwar kein Instrument der Wettbewerbsbalance, jedoch sollte Planungsrecht nicht nur die Interessen einzelner Investoren berücksichtigen. Das allgemeine Städtebaurecht sagt aus: "Bauleitpläne sollen eine nachhaltige, städtebauliche Entwicklung und eine dem Wohle der Allgemeinheit entsprechende sozialgerechte Nutzung gewährleisten." Daher fordern die Arbeitsgemeinschaften, die Planungen auch auf der Schöneberger Linse zum Wohle der Stadt und zum Erhalt seiner mittelständischen Wirtschaftsstrukturen anzuwenden. Sie fordern weiterhin einen Planungsstopp für weitere Shopping-Center sowie Möbelhäuser, Fach- und Baumärkte mit zentrenrelevanten Sortimenten sowie mehr Einbindung und Mitspracherecht aller relevanten Akteure bei Planungsperspektiven. Sie sehen die städtplanerische Notwendigkeit, die Einzelhandels-Flächenentwicklung auf ein Maß zu begrenzen, die der wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung des Landes Berlin bzw. des gemeinsamen Panungsraumes Berlin-Brandenburg entspricht.

 

Thomas Protz

April 2004  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis