In diesem Monat stellen wir Ihnen den
BVV-Abgeordneten Wolfgang Kaminski (CDU) vor: Er ist Lehrer für Deutsch, Englisch und Geschichte an der
Johann-Georg-Halske-Oberschule in Spandau und seit 17 Jahren dort auch Konrektor. Er lebt
seit 1981 in Friedenau. Da sich bei der Arbeit als Lehrer, BVV-, und Parteimitglied
Erfolge nur in längeren Zeiträumen herausbilden, ist sein Hobby auf kurzfristige Erfolge
ausgerichtet wie z.B. handwerkliche Betätigung: ein Badezimmer fliesen; da sieht er
sofort, was seine Hände schaffen und es gibt schnell Anerkennung für die gelungene
Arbeit.
Er gehört in der CDU dem Ortsverein Innsbrucker Platz an, ist in der BVV
Tempelhof-Schöneberg in den Ausschüssen für Bauen, Wohnen und Verkehr und für Schule,
außerdem als stellvertretendes Mitglied im Jugendhilfeausschuss und im Ausschuss für
Stadtplanung tätig.
Wie war Ihr politischer Werdegang?
Familiär bin ich SPD belastet, als Jugendlicher Mitglied bei den Falken, dann bei den
Jusos und letztlich in der SPD. Die Machenschaften der SPD-Regierung in den 70er Jahren
gingen mir so gegen den Strich, dass ich Anfang 1980 aus der Partei austrat.
Das politische Handeln der Schulsenatorin Frau Laurien Anfang der 80er Jahre brachte mich
in Berührung mit der CDU. Ich trat 1989 dem Ortsverein Schöneberg bei. Nach ersten
Erfahrungen als Bürgerdeputierter bin ich nun schon 10 Jahre BVV-Mitglied, erst in
Schöneberg jetzt in Tempelhof-Schöneberg.
Sie sind Mitglied im Ausschuss für Bauen, Wohnen und Verkehr und im Ausschuss für Schule
- welcher ist ihr besonderer Schwerpunkt?
Im Moment sind beide für mich wichtig, da wir in Tempelhof-Schöneberg die Umsetzung der
Grundschulen in Ganztagsschulen erfüllen wollen. Dabei sind Schulorganisation und
bauliche Ausgestaltung die Schwerpunkte. Unser Ziel ist es, alle Grundschulen im Bezirk
räumlich und personell dafür auszustatten.
Welche Wünsche in Ihrer politischen Arbeit haben Sie?
Von der Belegungspraxis der (großen) Wohnungsbaugesellschaften im Bezirk wünsche ich mir
eine gute Durchmischung der Nationalitäten ihrer Mieter. Das trägt meiner Meinung nach
nachhaltig zur Reduzierung der Probleme in Kiezen wie Grazerplatz oder anderen bei.
Die wirtschaftliche Stabilisierung der Handwerksbetriebe und der Erhalt der Attraktivität
der Einkaufsstraßen ist ein wichtiges politisches Ziel.
Verkehrsmäßig muss ein Konzept her, das Brandenburg im Süden Berlins besser an die
Stadt anbindet, speziell für die B101 und B96.
Sie sind Mitglied im Ausschuss für Schule - wo sehen Sie hier besondere Probleme?
Meiner Meinung nach nehmen Eltern ihr Erziehungsrecht zu wenig wahr oder wollen es aus
welchen Gründen auch immer gar nicht wahr nehmen. Diese Kinder bedürfen unserer
besonderen Fürsorge. Ich erhoffe mir von der Ganztagsgrundschule eine gute Integration
dieser Kinder.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Ich wünsche mir Entscheidungen und Beschlüsse in der BVV, die nicht von
parteipolitischem Kalkül und Taktik bestimmt werden, sondern im Interesse der Sache als
Verbesserung für die Bürgerinnen und Bürger gesehen werden.
Weiter wünsche ich mir für die nächste Wahl ein neues Konzept der CDU, das unter dem
Motto stehen könnte " Ich wohne gern in ..., weil ...". Hier möchte ich gerne
Gründe stehen haben, die mit der politischen Arbeit der Partei erreicht wurden.
Das Interview führte
Bärbel Schneider
ehrenamtliche Redakteurin
Dezember 2004 Stadtteilzeitung
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