Als sie mich in Ihrer
Altbauwohnung in der Beckerstrasse empfängt, habe ich das Gefühl, sie berührt gar nicht
den Boden, wenn sie geht......sie schwebt !..und das Interview kann sofort beginnen:
Seit wann wohnen Sie in Friedenau .... wie Sie mir sagten, sind Sie Berlinerin?
Ich wohne hier in Friedenau seit zwei Jahren, wuchs in Schöneberg am
Wittenbergplatz auf und identifiziere mich sehr mit dieser Stadt.
Ich spreche Hochdeutsch, berlinere aber gern auf der Bühne. Mit meinen Nachbarn habe ich
Glück, sie mussten mir monatelang zuhören, wenn ich mit meiner Band probte.
Wie würden Sie Ihre Musik bezeichnen?
Als Balladenrock, Chansons - ich singe fast nur eigene vertonte Gedichte.
Wie heißt der Komponist?
Es ist der recht bekannte Holger Münzer, Komponist auch vieler Kästner- und
Erich Weinert Texte. Außerdem vertonte der Pianist Alexander Becker viele Texte. (Die
damalige CD "Das stumme Karussel" wurde vertont von Bert Poulheim).
Man hörte Ihren Namen früher öfter im Zusammenhang mit Cabaretauftritten und
Lesungen eigener Texte. Wollen Sie das gar nicht mehr in dieser Form?
Ich habe die sehr schöne Rolle "Miriam" am Hansatheater in "Der
Wind in den Zweigen des Sassafras" sehr genossen, wie ich auch das Hansatheater
wunderschön finde.
Jahrelang drängte sich den Leuten der Vergleich mit Grethe Weiser auf, da ich Komik und
Tragik in einem verkörpere. Doch bin ich auch ernste Lyrikerin. Aber um auf Ihre Frage
zurück zu kommen: Meine Sehnsucht ist tatsächlich, als singende Poetin mit meiner Band
aufzutreten: Ich habe eine Aussage zu machen. Die Bilder dieser Welt den Menschen über
gehobene Unterhaltungsmusik nahe zu bringen. Es sollte unbedingt mehr deutschsprachige
Musik im Radio gespielt werden. Ich liebe die deutsche Sprache. Und ich bin stolz auf
beide Komponisten, die es geschafft haben, meine sehr philosophischen Texte so wunderbar
zu vertonen.
Haben Sie den Eindruck, Ihre Musik könnte viele Menschen erreichen?
Meine Musik macht, so die Aussage vieler Menschen, innerlich glücklich. Sie
beruhigt und gibt Hoffnung.
Ihr Lebensmotto, auf Ihrer neuen CD zu fühlen, ist welches?
Ich zitiere die letzte Zeile (m)eines Gedichtes: ... denn, wenn Rosen nicht mehr Rosen
sind, und Steine nicht mehr Steine, auf denen Nymphen sich sonnen, verwesen wir .... aber
wir lieben. Damit meine ich, alles lebendig zu machen, die ganze Welt, dass die Welt sich
in ein Lächeln taucht. Und Liebe ist Verlässlichkeit. Meine Gedichte handeln von der
Natur, der Liebe, der Erziehung.
Ich könnte mich stundenlang mit Ihnen unterhalten, doch die Zeit fehlt. Sagen Sie
mir: Was verachten Sie?
Ein hartes Herz. Egomanentum.
Was ersehnen Sie sich für die Zukunft?
Einen guten Absatz der neuen CD natürlich "Besuchten mich Engel" und
viele Konzerte auf Dauer und sehr gern im Zusammenhang mit der Unterstützung für
notleidende Menschen (z.B. Karl-Heinz-Böhm-Stiftung oder Hilfe für notleidende Berliner.
Auch hier ist viel Elend). Ich möchte allen sagen, dass jeder mit seinem Lächeln die
Welt verändern kann und dass der eigene Geist Wunder bewirken kann. Auch glaube ich, der
schöne Traum ist Gottes ureigene Realität.
Ich bedanke mich für dieses schöne Interview, das mich nachdenklich gemacht hat.
Ich bin sehr beeindruckt, dass ich eine wirkliche Künstlerin kennenlernen durfte, die
nicht aufgibt, die wahren Werte der Menschen durch Kunst zu vermitteln.
Bestellt werden kann die CD bei Violon Produktion,
Beckerstr. 16, 12157 Berlin,
Tel. 85 62 93 73, Fax 86 42 26 86,
Elfie Jauert-Hartmann,
Redakteurin Stadtteilzeitung
Dezember 2004 Stadtteilzeitung
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