Frau Knöttke und das Zeitgeschehen...
Die „unwürdige Greisin“

Nachdem se die Rentner die janze Zeit madig gemacht ham, dit se dit janze Jeld der Jungen verjubeln, wolln'se nu plötzlich uff die "Kompetenz der Alten" hör'n. Dit nenn' ick ja mal 'ne Kehrtwendung! Wär' ja nich schlecht, wenn die Pöbeleien inne Medien uffhör'n.

Wie meine Mutter, die ja nu ooch bald 70 wird, in Rente ging, hat se ihren Brecht geschwenkt und gesagt, sie macht jetzt uff "unwürdige Greisin" und kümmert sich nur noch um sich selbst. Und wat is nu? Kaum sitzt se mal bei 'nem Bierchen, kommse schon an und liegen ihr mit ihren Problemen inne Ohren.

Die kann aber ooch gut zuhören! Und denn anne richtige Stelle mit'm Kopp genickt, den Finger uff'n Punkt gelegt, da war se schon immer ganz groß drin. Du solltest Beraterhonorar nehmen, Inge, hat der Wirt jesagt. Nee, sagt sie, die Kneipe sollte ick wechseln! Aber natürlich sitzt se immer noch da und läßt sich vollquatschen. Is ja ooch zu verlockend, wenn die Leute was uff dit geben, was man sagt - vorausgesetzt, man hat was zu sagen...

In diesem Sinne: frohes Fest, und kommt alle gut rüber!
wünscht Euch
Elfriede Knöttke

Dezember 2004  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis