Nachruf auf Paul Schuster
 
 
18 Jahre lebte Paul Schuster gerne in Friedenau mit seiner Frau Ingrid. Paul Schuster hatte ein universelles Wissen, eine Quelle von der Antike über Literatur, Geschichte, Religion, aktueller Politik und vielem mehr...

Ich hörte ihm gerne zu. Manch einer von Ihnen hat ihn erlebt; schreibend, nachdenkend, diskutierend beim "Thai" (Hauptstraße), wo er die Suppe besonders schätzte, bei "Barolo" (Rheinstr.), wo er mit dem .Chef, aber auch dem Koch eine Freundschaft auf kulinarischer Ebene pflegte, im "India Palace", immer dabei Papier und Stifte. Durch ihn wurde in Friedenau die Tradition, in Lokalitäten zu schreiben, neu belebt.

Im Nachbarschaftsheim hat er viele Jahre Schreibstunden geleitet; klar und deutlich sein Urteil über die Geschichten seiner Schreibjünger. Gerne las er Texte vor mit einer Stimme, die noch lange im Ohr präsent blieb. Beim Antiquar Herrn Jeske (Hedwigstr.) gab er Lesungen seiner Texte, ein breites Spektrum immer wieder überraschender Geschichten.

Sein besonderes Interesse auch an der Musik floss in Gesprächen mit dem Chorleiter Herrn Ahrens vom Friedenauer Konzertchor ein.

Paul Schuster Zitat: "Ein jeder sollte ein Instrument spielen." Bei Lesungen in seiner Wohnung spielte er Flöte gerne und gekonnt.
Bei einem Bilderbärlaternenumzug las er eine fröhliche Geschichte vor, zum Schmunzeln von Groß und Klein.

Paul Schuster ist tot. Auf Literaturspaziergängen in Friedenau wird nun auch neben Grass, Johnson, Benn und Rosa Luxemburg von ihm erzählt werden.

Ernst Karbe

Juni 2004  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis