"Frei leben - ohne Gewalt!" Die Mitarbeiterin im Frauenbeauftragten-Büro, Ursula Hasecke, über den regionalen Aktionsplan gegen häusliche Gewalt Was ist häusliche Gewalt? Häusliche
Gewalt wendet sich in der Mehrzahl der Fälle gegen Frauen und Kinder und
wird überwiegend von Männern ausgeübt. "Häusliche Gewalt ist
nicht allein körperlich, sie ist auch so definiert, dass sie den freien
Willen einer Person einschränkt. Sie kann sich in sexueller und
psychischer Gewalt ausdrücken, in sozialer Gewalt, wenn die Frau völlig
isoliert wird, kaum oder nur unter Kontrolle soziale Kontakte hat, und
auch in ökonomischer Gewalt, indem ihr z.B. verboten wird, Arbeit
aufzunehmen, Einkommen vorenthalten wird, etc." erläutert Frau
Hasecke. Die Schwerpunkte der Arbeit am regionalen Aktionsplan gegen häusliche Gewalt liegen in den Bereichen Prävention, Opferschutz, und Täterarbeit. Ebenso ist die Information und Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit wie auch der Beschäftigten in der öffentlichen Verwaltung ein fester Bestandteil dieses Plans. Die Kooperation zwischen Institutionen und
Projekten, die Vernetzung von Hilfsangeboten, diese Aspekte werden im
Rahmen des Runden Tisches von Frau Hasecke zusammengefasst. Ihr obliegt
da-bei die initiierende, koordinierende und moderierende Funktion im
Hinblick darauf, den Prozess in Gang zu setzen und zu halten sowie
Strukturen zu schaffen. Am Runden Tisch treffen die Akteurinnen und
Akteure zusammen um sich auszutauschen, Defizite auszumachen und
Verbesserungsvorschläge zu entwickeln. Zu dieser Gruppe gehören u.a. die
Zufluchtswohnungen von ZUFF e.V., TARA, die Beratung für Frauen in
Konflikt- und Gewaltsituationen, Frauenhaus Caritas und Frauenzimmer e.V..
"Es gilt die Schnittstellen zwischen den verschiedenen Institutionen,
sowohl innerhalb der Verwaltung als auch in Verbindung mit den
Einrichtungen und Projekten mit Leben zu füllen - sprich zu
Vereinbarungen und Handlungsleitlinien zu kommen sowie den Gedanken der
Vernetzung zum Nutzen aller Beteiligten umzusetzen." Dieses Ziel verfolgt u.a. und eher als
Bestandteil eines größeren Zusammenhanges auch der Antrag der
SPD-Fraktion: 'Gewaltprävention durch geschlechterbewusste Sozialisation'
vom September letzten Jahres. Es ist zu prüfen, inwieweit die Kinder-,
Jugend- und Schuleinrichtungen des Bezirks konzeptionelle Arbeiten hierzu
durchführen und Leitlinien für geschlechterbewusste Jugendarbeit
entwickeln. Ihr Eindruck von der bisherigen Umsetzung ist positiv und bekräftigend: "Was deutlich wurde im Rahmen des Runden Tisches ist, dass die Beratungs- und Unterstützungsstruktur, die wir haben - nämlich Frauenhaus, Zufluchtswohnungen und Beratung - unbedingt aufrecht erhalten werden muss. Die Beteiligten vertreten sehr wichtige Einrichtungen, zumal sie in professioneller Weise Hilfe und Unterstützung bieten und das mit einer Erfahrung von teils zehn, zwanzig Jahren. Frauenhäuser und Zufluchtswohnungen werden immer mehr frequentiert in den letzten Jahren. Um dieser Problematik angemessen begegnen zu können, ist das genau die Struktur von Beratung und Unterstützung, die wir brauchen. Ein Anliegen, das der Bürgermeister Ekkehard Band ausdrücklich unterstützt: "Dieser Aufgabe stellen wir uns aktiv und mit Engagement. Wir haben die Erarbeitung des Aktionsplans zu einem unserer Schwerpunkte in der bezirklichen Gleichstellungspolitik gemacht." NOTRUF bei häuslicher Gewalt Annika Sindram Lesen Sie auch: Polizeieinsatz Häusliche Gewalt in der Zeitung "Gesundheit im Südwesten"
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