Kiezkids gegen Abschnitt 42
Ein ungewöhnliches Fussballturnier gab es Ende Oktober in
der Schöneberger Sporthalle. 8 Mannschaften spielten um Sieg und Ehre. 2 Teams stellten
Jugendliche vom Leuthener Platz, 2 aus der Dominicusstraße, dazu 2 Mannschaften vom
Polizeiabschnitt 42 sowie jeweils eine vom Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg und von
Gangway. Gelegenheit für die Kids, die in der Vergangenheit auf Grund von Straftaten und
Ordnungswidrigkeiten Kontakt mit der Polizei hatten, den Beamten einmal zu zeigen, wo
sportlich der Hammer hängt. Für die Polizisten wie für die Jugendlichen sicherlich
keine leichte Angelegenheit, zumal das Turnier auch dazu dienen sollte, sich gegenseitig
Kennenzulernen und Vertrauen zu intensivieren. Für die Schöneberger Löwen,
so nennt sich Team 1 vom Leuthener Platz war es ein besonderer Tag.
Beinharte Jungs im Kampf um Ehre und Respekt
Fussballturnier mit Jugendlichen vom Leuthener Platz und der Dominicusstraße, Beamten des
Polizeiabschnitt 42, Beamten des Bezirksamts Tempelhof-Schöneberg und Sozialarbeitern von
Gangway.
Früher galten die Jugendlichen auf der Schöneberger Insel als Problemfall - sie trafen
sich rund um den Leuthener Platz zum Abhängen, regelmäßig gab es Konflikte zwischen
Jugendlichen und Anwohnern. Unsere Beamten hatten die Wahl, sich machtvoll
durchzusetzen oder das Gespräch mit den Jugendlichen zu suchen, so Gary Menzel,
Leiter des Polizeiabschnitt 42. Herr Menzel entschied sich für letzteres. Mit
Bezirksbürgermeister Ekkehard Band unternahm er einen nächtlichen Spaziergang durch den
Kiez. Schnell konnten beide feststellen, dass es für die Jugendlichen an
Freizeitangeboten und Anlaufstellen fehlt. Abschnittsleiter Menzel organisierte daraufhin
über die Sozialarbeiter von Gangway einen Kontakt zu den Jugendlichen. Bei einem Treffen
im TÄKS auf der Roten Insel konnte sich Bürgermeister Band davon überzeugen, dass die
Jugendlichen sich sehr wohl gesprächsbereit zeigten. Das sind keine Rabauken, sie
haben nur nicht die Möglichkeiten, stellt Bezirksbürgermeister Band fest. Nach
einigem Zögern stellten die Jugendlichen fest, dass es Herr Band Ernst meinte und machten
mit ihm folgenden Deal. Der Bürgermeister sorgt für Räumlichkeiten, einen Treffpunkt
für die Kids und sie sorgen für Renovierung und Gestaltung der Räume. Und - es soll ein
Straßenfest von den Jugendlichen organisiert werden, als Versöhnungsangebot an die
Anwohner. Gesagt getan. Das Kiezfest am 18. September war ein Erfolg. Herr Band
organisierte Räumlichkeiten für die Jugendlichen im Victor-Gollancz-Haus, die inzwischen
mit Unterstützung von Gangway von den Jugendlichen bezogen wurden. Ein großer Erfolg
für die Kids vom Leuthener Platz. Nach Auskunft von Herrn Menzel ist die Statistik für
polizeiliche Einsätze in diesem Kiez signifikant rückläufig. Wir behalten das
natürlich im Auge, sagt Bürgermeister Ekkehard Band.
Das Fussballturnier haben - natürlich - die Jugendlichen gewonnen. Platz 5 belegte die 1.
Mannschaft des Abschnitt 42, Platz 6 Gangway, Platz 7, die 2. Mannschaft des
Polizeiabschnitts und zu guterletzt, nach dem Motto Dabei sein ist alles
(sorry), das Team des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg. Ein Rückspiel soll es
demnächst geben.
Thomas Protz
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Mobiliar gesuchtDer
Treffpunkt im Victor-Gollancz-Haus ist bezogen. Leider fehlt es noch an allen Ecken: von
Löffel bis Teller fehlt alles, was man zum Kochen braucht. Es fehlen Dinge, die einen
Freizeittreff ausmachen: Brett- und Kartenspiele, ein Kicker, aber auch technische Geräte
wie Musikanlage, Fernseher, DVD-Player oder Digitalkamera. Mit Sach- oder Geldspenden für
die Einrichtung der Räume könnten Sie uns helfen.
Informationen zu dem Projekt und der Arbeit von Gangway e.V. erhalten Sie im Netz auf
www.gangway.de oder unter Tel.: 030-78715344.
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