Im Gegensatz zum "Thalia" existiert das "Friedenauer" noch und heißt jetzt "Cinema am Walther-Schreiber-Platz". Es gehört seit diesem Jahr zu einer Kette, die sich "To-the-movies" nennt und die amerikanische Idee des "Ein-Dollar-Hau-ses" verwirklicht: zum "Schnäppchenpreis" von 2,99 Euro pro Vorstellung kann man die Filme sehen, die vor ca. einem halben Jahr Premiere hatten (keine alten Schinken also!) und die einem jetzt sozusagen vor der Haustür, ohne lästige Parkplatzsuche oder umständliche Fahrerei, geboten werden. Wer weiter weg wohnt, steigt einfach in die U9 und kann sich vom Hinterausgang des Bahnhofs Walther-Schreiber-Platz nach ein paar Schritten in die gemütlichen Kinosessel fallen lassen. Es hat sich viel geändert - oder auch kaum etwas: derselbe kleine schlauchartige Raum (etwa 120 Plätze), die (relativ) kleine Leinwand, Süßigkeiten an der Kinokasse, moderate Eintrittspreise. Aber: eine neue, bequeme Bestuhlung, und natürlich eine wesentlich bessere Vorführapparatur, bei der der Film nicht reißt.

Auch die alte Tradition der Jugendvorstellungen (Sonnabend- und Sonntagnachmittags um 15 Uhr) wird im Cinema am Walther-Schreiber-Platz fortgeführt. Bevorzugt werden alte Astrid-Lindgren-Filme gezeigt und von den Kindern immer wieder gern gesehen. Da kann es schon vorkommen, dass z.B. "Pippi Langstrumpf" inzwischen total "abgenudelt" ist und aus dem Programm genommen werden musste. Leider. Sonst kein Hollywood-Glamour, eher Filme, die mit dem Leben der Kinder und Jugendlichen etwas zu tun haben. Es lohnt sich also auf alle Fälle für Jung und Alt, öfter mal ins Cinema am Walther-Schreiber-Platz zu gehen!

Sigrid Wiegand
Redaktion Stadtteilzeitung

Oktober 2004  Stadtteilzeitung < Inhaltsverzeichnis