Andrew Agro - Der Englisch-Berater
 
 
Wer dieser Tage einen Sprachberatungs-Termin im Haus am Barbarossaplatz besucht, um sich für den richtigen Englisch-Kurs einstufen zu lassen, begegnet ihm zumeist: Einem freundlichen Kanadier mit britischem Touch, stets freundlich und relaxed, und doch immer mit wachem Ohr für Sprach-Nuancen und Teilnehmer-Wünsche: Andrew Agro koordiniert seit einigen Jahren die Englisch-Beratung in der VHS. Und diesmal ist er nicht nur einer von mehreren Sprachlehrern, die zweimal wöchentlich kostenlos und unverbindlich beraten und Kenntnisse einstufen. Er hat in diesem Jahr die VHS vertretungsweise auch bei der Planung des Semesterprogramms unterstützt, sitzt regelmäßig am Beratungs-Telefon und koordiniert zudem bis zum Winter Beratung und Kursdurchführung in allen anderen Fremd-sprachen.

Ein so vielfältig einsetzbarer, polyglotter Mensch hat natürlich verzweigte kulturelle Wurzeln. Als einer von vier "kanadischen Jungs" aus Hamilton bei Toronto, deren Großeltern noch alle aus Sizilien kamen, zog es ihn wie seine Brüder nach Schule und Studium in die weite Welt. Spanien und Italien waren die ersten Europa-Stationen, wo Agro bereits durch Sprachunterricht seinen Lebensunterhalt verdiente. Bis er auch auf Deutschland neugierig wurde und dort seine spätere Ehefrau kennen lernte. Nun ist er schon seit 15 Jahren ein begeisterter Berliner. In seinem freundlichen Understatement-Ton klingt das so: "Mir gefällt es ganz gut hier."

An der Volkshochschule gefällt ihm vor allem, dass er hier als Englischlehrer Kurse anbieten kann, die seinen eigenen Interessen entsprechen. So hat er, der englische Literatur studiert (und, meist für die Schublade, auch selber welche geschrieben) hat, viele Kurse über literarische Texte durchgeführt. Heute allerdings arbeitet Agro hauptsächlich auf dem Gebiet prüfungsvorbereitender Kurse, unterrichtet Firmenkunden in berufsbezogenem Englisch und ist in Schöneberg der ruhende Pol im manchmal zu Semesterbeginn etwas hektischen Beratungs-"Geschäft". Hier spielt die Erfahrung die wichtigste Rolle - schon nach wenigen englischen Konversations-Sätzen ist oft klar, wie ausgeprägt die Kenntnisse des Gegenüber sind. Und bei höheren Stufen helfen ausgearbeitete Einstufungstests weiter, den passenden Kurs für die Englischlerner / innen zu finden.
Wenn Andrew Agro nicht berät, lehrt oder für seine Frau und die drei Kinder da ist, findet er übrigens "Bücher ganz schön" - die Literatur ist also sein Steckenpferd geblieben. Und apropos Pferd: Vater und Großvater hatten einst eigene Rennpferde. So verfolgt Andrew bis heute mit Spannung Pferderennen; da könnte er, verrät Agro, glatt zum "Zocker" werden. Solche Passionen hätte man dem ruhigen Kerl fast gar nicht zugetraut.

Oktober 2004  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis