| Leben lernen | |||
| Die Beratungsstelle für
Mädchen und junge Frauen vom Verein "Leben Lernen" in
Schöneberg
Gaby (14) findet den neuen Freund ihrer Mutter einfach grauslich. Bettina (22) beginnt oft Streit mit ihrem Freund und hat Angst, ihn zu verlieren. Nuray's Eltern haben entschieden, Nuray (17) mit einem Mann aus ihrem Dorf zu verheiraten, den sie bisher nur ein paar Mal gesehen hat. Jenny (19) ist unschlüssig, ob sie ei-ne Ausbildung machen möchte oder besser erst den Hauptschulabschluss nachholt. Andrea (15) und Ines (13) kommen gemeinsam, weil Andrea sich allein nicht traut. Sie hat großen Kummer, weil sie gehört hat, dass ihr Freund mit einem anderen Mädchen geschlafen hat. Der Vater von Franzi (18) hat berufliche Probleme, er trinkt ... Heide (20) ist in Ausbildung und schwanger und weiß nicht weiter. Wenn Brigitte Hartmann vom Verein "Leben Lernen" von ihrer Arbeit erzählt, ist das Engagement sehr spürbar, das vor ca. 7 Jahren zur Gründung der Beratungsstelle in der Nähe des S-Bahnhofs Schöneberg führte: "Wir wollten Mädchen und jungen Frauen einen Raum bieten, wo ihnen zugehört wird, und sie sich angenommen fühlen, in welcher Situation auch immer sie sind. Um dann gemeinsam zu schauen, wie es weiter gehen kann. Wissen Sie", sagt Brigitte Hartmann,
"ich habe lange im Projekt ‘Betreu-tes Mädchenwohnen’ des
Vereins ‘Leben Lernen’ gearbeitet. Durch diese Arbeit wurde immer
wieder klar, dass die Mädchen einfach Möglichkeiten brauchen, sich
Bestärkung und Unterstützung zu holen, bevor die ganze Lebenssituation
so aus den Fugen gerät, dass es an allen Ecken brennt. Also haben wir
dort im Projekt damals einen kleinen Raum als Beratungszimmer eingerichtet
und einfach ehrenamtlich neben unserer Arbeit mit den Beratungen
angefangen." Die Beratungsstelle in der Gutzkowstr. 7 in der Nähe des S-Bahnhofes Schöneberg besteht aus 2 freundlich gestalteten Beratungsräumen und einer Küche: An einer Wand hängen viele unterschiedliche Informationsangebote - Nachbarschaftsheime, Jugendtreffs, Kurse, Ausbildungsinformationen - Flyer und Broschüren aller Art. Inzwischen arbeiten hier 2 Beraterinnen. "Wir sind hier offen für alle
Schwierigkeiten, die Mädchen und Frauen haben können. Es sind aber oft auch lebenspraktische Themen, mit denen die Mädchen zu uns kommen: Sie haben Schulden, sie brauchen eine Wohnung oder einen Platz im betreuten Wohnen, sie kommen mit Antragstellungen in Ämtern nicht klar, oder brauchen Informationen über Schulen und Ausbildungsplätze oder Berufe. Und dann sind wir natürlich da für Mädchen und Frauen in Krisensituationen. Wir hören zu und geben, wenn nötig, Informationen über weitergehende Unterstützungs- und Hilfsmöglichkeiten. Wir sprechen auf Wunsch mit Eltern oder Lehrern, oder auch mit anderen beteiligten Personen. Ein Grundsatz unserer Arbeit hier ist, dass
wir nur veranlassen oder tun, was mit dem Mädchen/ der Frau vorher
gemeinsam besprochen und abgestimmt wurde. Um es den Mädchen und Frauen so leicht wie möglich zu machen, zu uns zu kommen, bieten wir auch offene Beratungszeiten ohne vorherige Anmeldung an (siehe Kasten am Ende). Für Mädchen, die sich nicht trauen, in
die Beratungsstelle zu kommen, oder z.B. aus dem islamischen Kulturkreis
kommen und nachmittags nicht allein das Haus verlassen dürfen, bieten wir
an 3 Tempelhofer Schulen 1x wöchentlich Beratungen an: Beratung, Unterstützung und Begleitung bei unterschiedlichen Problemlagen. Das Angebot ist kostenlos und anonym. Gutzkowstraße 7, 10827 Berlin (Nähe
S-Bahnhof Schöneberg ) Beratungen ohne Termin: September 2004 Stadtteilzeitung < Inhaltsverzeichnis |
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