Spielplatz in der Cranachstraße wird neu gestaltet | |||
Es ist Donnerstag, der 12.
August, kurz vor 16 Uhr im Rathaus Schöneberg. Ein ungewöhnliches Bild
bietet sich dem Betrachter: Heute ist der große Sitzungssaal des
Rathauses von vielen kleinen Kindern besucht. Sie sind zusammen mit ihren
Eltern gekommen und wollen erfahren, wie sich ihre Nachbarschaft nun
verändern wird. Deshalb veranstalten Herr Lawrentz, der stellvertretende
Bürgermeister von Tempelhof / Schöneberg und Frau Heinrich vom Amt für
Umwelt, Natur und Tiefbau im Raum 195 eine Informationsveranstaltung zur
Neugestaltung des Spielplatzes in der Cranachstraße / Ecke
Peter-Vischer-Straße. Vorgesehen ist ein Dialog zwischen
Bezirksverwaltung und Bürgern, zu dem die Verwaltung eingeladen hat. Der
Architekt Herr Hecht präsentiert auf einer Leinwand einen völlig neu
hergerichteten Spielplatz, durch den die jetzigen maroden Spielgeräte
noch in diesem Jahr ersetzt werden, da die Haushaltsmittel bis dahin noch
zur Verfügung stehen werden. Vier Spielbereiche sind für die Kleinen
geplant: eine Rutschanlage, ein Balanciergerät, eine Kleinhausgruppe und
ein Matschplatz. Die Planung findet durch ihr phantasievolles Äußeres
Interesse bei den Kleinen, die gespannt ihren zukünftigen Spielplatz auf
der Leinwand begutachten, und Zustimmung bei den engagierten Eltern, die
zahlreich erschienen sind.
Im zweiten Teil der Informationsveranstaltung geht es um den seit einiger Zeit geschlossenen Bolzplatz, der direkt an den Spielplatz grenzt. Vor-ausgegangen war die überraschende Sperrung des Bolzplatzes auf Grund von Beschwerden einiger Anwohner. Die Beschwerdeführer klagten über die Missachtung der Ruheordnung zur Mittagszeit am Wochenende, aber vor allem zur Nachtzeit, wenn der Platz durch „illegale“ Nutzer seinem eigentlichen Zweck entfremdet werde. Dagegen muss die Bezirksverwaltung auf Grund der Gesetzeslage vorgehen. Sie muss gewährleisten, dass eine „illegale“ nächtliche Nutzung des Bolzplatzes unterbunden wird. Dies kann anscheinend nur ermöglicht werden, indem der Platz ab 20 Uhr abgeschlossen wird. Denn selbst die zahlreichen Nachteinsätze der Polizei am Ballspielplatz konnten die andauernde „illegale“ Nutzung des Platzes nicht stoppen. Es stellte sich also folgende Frage: Wie kann man es erreichen, dass der Platz um 20 Uhr abgeschlossen wird? Vom Amt für Umwelt, Natur und Tiefbau ist dieser Vorschlag gekommen: An den 5 Wochentagen kümmern sich die Anwohner darum, den Bolzplatz um 9 Uhr auf- und um 20 Uhr wieder abzuschließen. Am Wochenende wird dies von einem privaten, vom Amt finanzierten, Schließdienst übernommen. Die engagierten Eltern und auch einige Jugendliche stimmten diesem Vorschlag zu und trugen sich sogleich in eine Liste ein. Jeder Anwohner, der sich in diese Liste eingetragen hat, wird einen Schlüssel für die Tür zum Bolzplatz, die noch eingebaut werden wird, erhalten, und sie werden sich abwechselnd darum kümmern, den Bolzplatz auf- und zuzuschließen. Die Veranstaltung im Rathaus ist zu Ende. Und damit beginnt ein hoffnungsvolles Projekt zwischen engagierten Bürgern und bürgernaher Verwaltung. Ingrid Kehrer September 2004 Stadtteilzeitung < Inhaltsverzeichnis |