Porträtreihe: Mitglieder der Bezirksverordneten-Versammlung
Rainer Kotecki (CDU)


Rainer Kotecki (CDU)

Für diese Ausgabe habe ich Herrn Kotecki für Sie befragt. Er ist BV-Vorsteher in Tempelhof-Schöneberg. Im April dieses Jahres feierte er seine 10-jährige Amtszeit in dieser Position. Außerdem arbeitet er schon über 20 Jahre für die CDU als Mitglied in der Bezirksverordnetenversammlung.

Er ist in Schöneberg aufgewachsen und wohnt auch im Bezirk. Zum Einzelhandelskaufmann ausgebildet wechselte er nach einigen Jahren Berufserfahrung als Polizeiassistentenanwärter in die Polizeiverwaltung, in der er nach seiner Laufbahnprüfung in allen Bereichen tätig war. Nach einem Wechsel in den gehobenen Dienst wurde er in den Bereich des heutigen Landesamtes für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten versetzt. Hier leitet er derzeit als Oberamtsrat die Zulassungsbehörde in Hohenschönhausen.
Außerdem war er ehrenamtlich bis 1993 zehn Jahre als Schiedsmann in Schöneberg tätig. Hier sammelte er Erfahrungen im Umgang mit streitenden Bürgern, die ihm für seine Amtsausübung in der BVV äußerst hilfreich sind.

Welcher Weg führte Sie in die Politik?
Meine zweite Ausbildung bei der Polizei weckte mein politisches Interesse. Die große Koalition und die Ostpolitik der SPD gaben mir damals Anlass, der CDU 1975 beizutreten. Im Ortsverband Taunus traf ich schon damals auf das Mitglied Herrn Lawrentz. Derzeit bin ich Vorstandsmitglied des Ortsverbandes Friedenau sowie seit 20 Jahren Kreisschatzmeister, nunmehr auch des Kreisverbandes Tempelhof-Schöneberg.

Wie sind Sie in die BVV gekommen?
1981 wurde ich Werbebeauftragter für den Kreisverband der CDU und organisierte den Wahlkampf 1985. Im April 1985 wurde ich als Mitglied der CDU in die Bezirksverordnetenversammlung von Schöneberg gewählt. Im Jahre 1993 übernahm ich das Amt des stellvertretenden Vorstehers. Von 1995 bis zur Fusion mit dem Bezirk Tempelhof war ich dann Vorsteher der BVV. Am 4. Oktober 2000 wurde ich von den Bezirksverordnetenversammlungen von Schöneberg und Tempelhof zum Vorsteher der gemeinsamen Versammlung gewählt und wurde nach der letzten Wahl auch darin bestätigt.

Sie sind schon 20 Jahre Mitglied der BVV und 10 Jahre ihr Vorsteher. Welche wichtigen kommunalen Aufgaben haben Sie in dieser Zeit begleitet?
Auf einer öffentlichen BVV-Sitzung habe ich mal aggressive Besucher, die unsere Sitzung stören und für ihre Demonstration umfunktionieren wollten, aus dem Saal drängen müssen. Leider habe ich als Vorsteher nur Hausrecht für die BVV-Räume. Im Rathaus selbst hat sich diese Gruppe dann leider abreagiert und Schaden verursacht.
Eine erfreuliche Sache war die feierliche Zusammenführung der beiden Bezirke, die im Anschluss an den Sylvester-Ball 2000/2001 im Rathaus Schöneberg im Gol-denen Saal von mir zelebriert wurde.

Welches aktuelle Thema liegt Ihnen zurzeit am Herzen?
Für die Projekte am Walther-Schreiber-Platz, am Bahnhof Papestr. / Südkreuz, die Rathauspassagen und den Tempelhofer Hafen erwarte ich eine für den Bezirk zuträgliche Umsetzung.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Ich und mit mir viele Bürgerinnen und Bürger würden sich freuen, wenn der S-Bahnhof-Kolonnenstraße endlich gebaut wird. Des Weiteren wünsche ich mir, dass der Prälat Schöneberg endlich wieder eine akzeptable Gestalt im Straßenbild erhält.

Was stört Sie bei Ihrer politischen Arbeit?
Die Debatten sind häufig sehr langatmig und gleiten in die Bundespolitik ab. Die Wortmeldungen haben oft nichts mehr mit der Kommunal-Politik zu tun.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Nicht ausgegebene Gelder des Bezirkes sollte der Senat nicht einkassieren, sondern, wie vor einigen Jahren versprochen, dem Bezirkshaushalt für das folgende Jahr gutschreiben.
Mein innigster Wunsch ist, dass die Globalsumme für den Haushalt der nächsten Jahre vom Senat nicht mehr gekürzt wird, damit die bezirklichen Aufgaben erfüllt werden können.

Interview von Bärbel Schneider


Dezember 2005  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis