Kinderschutz in Tempelhof-Schöneberg | ||||
Schutzengel für das Kindeswohl
Natürlich können sich Eltern oder ein Elternteil selbst um Hilfe bemühen. Vielfältig sind die Angebote. In akuten Situationen sollten Angehörige oder Nachbarn reagieren, im Notfall auch die Polizei zu Hilfe rufen. Entsteht anhaltend der Eindruck, das Wohl eines Kindes ist massiv
gestört, sollte ein Hinweis an das Jugendamt erwogen werden. Hier sind auch Institutionen
wie Kitas oder Schule gefordert. Wie jetzt die Jugendstadträtin Angelika Schöttler
informierte, gibt es für die Prüfung der familiären Umstände nun verbesserte und
verbindliche Regelungen. Für Kinder bis 14 liegt seit Juli 2005 der Stuttgarter
Kinderschutzbogen zugrunde. Zwei Sozialarbeiter bewerten nach festgelegten Kriterien in
der Familie, ob Hilfe nötig ist und welche. Ernährung, Schlafplatz, Kleidung,
Körperpflege, Schutz vor Gefahren, Aufsicht und Betreuung, Sicherung der medizinischen
Versorgung, Gewalt sowie emotionale Zuwendungen werden geprüft. Alle Mitarbeiter nutzen
in allen Familien den gleichen Einschätzungsmaßstab. Trotzdem kann es keine 100%ige
Garantie geben für richtiges Handeln, den richtigen Zeitpunkt oder für einen objektiven
Maßstab für die beste Hilfe. Erstmalig liegt eine statistische Auswertung über die Häufigkeit
der Fälle vor. In den letzten zwölf Monaten hatte das Jugendamt Tempelhof-Schöneberg in
Schönberg-Süd 35, in -Nord 8, in Friedenau 12 und Lichtenrade 27 bestätigte Fälle.
Seit 2005 gab es in Mariendorf 13, ab 2004 in Tempelhof 31 und in Marienfelde 58.
Insgesamt gab es 224 Hinweise und Prüfungen; 184 mal bestätigte sich die Not eines
Kindes. Not von Kindern hat immer damit zu tun, wie Menschen miteinander umgehen. Da Weihnachten vor der Tür steht, hier einige Tipps, die kein Geld kosten, überraschen und Freude bereiten: Schenken Sie Aufmerksamkeit und Komplimente, loben Sie, machen Sie deutlich, jemand zu schätzen, versuchen Sie, auch bei Konflikten noch wohlwollend zu sein. Und erzählen Sie mal diese alte Geschichte: Der Chef rügt und beleidigt seinen Mitarbeiter, der brüllt zu Hause das Kind an, das heult den ganzen Abend, die Mutter tritt entnervt den Hund und der entwischt, trifft den Chef und beißt ihm in den Hintern ... Annetta Mansfeld
Dezember 2005 Stadtteilzeitung < Inhaltsverzeichnis
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