Zur Kursanmeldung im "Großeinsatz"
Wenn es nach den Sommerferien die erste
persönliche Anmeldemöglichkeit zum neuen Kursprogramm gibt, stehen sie
schon in den Startlöchern: die Verwaltungs-Mitarbeiter/innen der VHS. Man
begegnet ihnen nicht nur bei Beratung, Anmeldung und Kasse im Haus am
Barbarossaplatz persönlich zuerst, sondern bis dahin werden sie auch schon
eine Menge schriftliche und telefonische Anmeldewünsche, bis hin zu
Online-Buchungen, bearbeitet haben. Vielen Teilnehmer/ innen ist immer noch
der persönliche Kontakt bei der Kursbuchung wichtig, um im
"richtigen" Kurs zu landen. Und gute Beratung ist seit jeher eine
Stärke der VHS; Kundenkontakt ist zudem für viele im Anmelde-Team eine
Lieblingsaufgabe.
Noch vor zehn Jahren war der erste Anmeldetag mit viel mehr Trubel
verbunden. Nachts um vier sollen sich schon die Ersten angestellt haben, um
in den Genuss von Plätzen in ihren Lieblingskursen zu kommen. Am
Barbarossaplatz schlossen Mitarbeiterinnen schon Wetten ab, wie lang und um
welche Häuserecke gewunden die Warteschlange wohl diesmal sein würde. In
Tempelhof war nicht nur "Großeinsatz" der Mitarbeiterinnen an
wechselnden Orten mit transportablen Kassen inklusive Wachschutz angesagt,
sondern es wurde gleich noch ein VHS-Bühnenprogramm geboten, so dass der
Tag beinahe ein bisschen Volksfestcharakter annahm - wenn nur der
Anmelde-Stress nicht gewesen wäre.
Schon lange vor Einführung der berlinweiten Buchungs-EDV im Jahr 2001
wurden deswegen die Anmeldezeiten entzerrt und das Verfahren
kundenfreundlicher gestaltet. Jetzt ist durch Kollege Computer manches noch
einfacher geworden. Die Arbeit der VHS-Verwaltung ist aber heute nicht
weniger anspruchsvoll und vielgestaltig - und immer noch den Menschen
zugewandt. Gab's früher mal Probleme beim täglichen Zählen der
Strichlisten und Karteikärtchen, so ist es heute für die Mitarbeiter/innen
das Schlimmste, wenn der Computer zur Anmeldezeit streikt. Und immer noch
ist es ein Erfolgserlebnis, wenn am Schluss die Kasse stimmt. Nett, so sagen
alle "Anmelder" übereinstimmend über ihre "Kunden",
sind 99,9 Prozent der Leute. Selbst die telefonische Befragung von
Kursabbrechern, die im Rahmen des Qualitätsmanagements regelmäßig
stattfindet, erwies sich als für alle Seiten positive Aktion. Die
Mitarbeiterinnen hörten keine Schimpfkanonaden, sondern manch Gutes über
Service und Qualität der Angebote.
Fragt man im Team nach spannenden Geschichten über Menschen und Ereignisse
rund um den Anmeldebetrieb - der dienstälteste Mitarbeiter ist seit fast 30
Jahren dabei und hat manches erlebt - dann kommt die ganze bunte Breite des
Lebens zutage. Eine oft erzählte Anekdote ist das Einbrecherpech in
Tempelhof: Der nächtens aus dem Anmeldebüro im fünften Stock geworfene
Tresor gab zwar nach, aber nur mehrere aufgeplatzte Kaffeepackungen der
Kolleginnen frei - und dazwischen ein paar Kleingeldmünzen. Gerne er-innern
sich die Mitarbeiterinnen aber auch an die treue, schon 90jährige
Kursteilnehmerin, die sich zum Gedächtnistraining anmeldete, aber leider
später vor verschlossener Tür stand - weil der Kursleiter den Termin
vergessen hatte. Später kam er doch und sie kam auch im 91sten Jahr wieder
- nicht zuletzt wegen der netten Beratung.
|