Albert Weingartner, Vorsitzender der FDP-Fraktion
Portraitreihe: Mitglieder der BVV

Albert Weingartner

In diesem Monat stellen wir Ihnen Herrn Albert Weingartner vor, den Vorsitzenden der FDP-Fraktion der BVV Tempelhof-Schöneberg. Er ist Mitglied im Hauptausschuss und Ältesten Rat, im Ausschuss für Frauen, im Jugendhilfeausschuss, sowie Stellvertreter in den Ausschüssen für Gesundheit, für Stadtplanung und für Integration und Ausländerangelegenheiten. Außerdem ist er bis Anfang 2007 gewählter Bezirksvorsitzender der FDP von Tempelhof-Schöneberg.

Herr Weingartner ist gebürtiger Berliner (Jahrgang 1951), langjährig verheiratet und hat erwachsene Kinder. In Neukölln aufgewachsen, absolvierte er nach der Schulzeit eine Hotellehre im Servicebereich. Es folgten berufliche Aufenthalte im Ausland. 1972 machte er den Abschluss als Betriebswirt in der Gastronomie. Seither hat er immer als selbstständiger Unternehmer in den verschiedensten Sparten gearbeitet. Zur Zeit ist er im Immobilien Management tätig.

Welcher Weg führte Sie in die Politik?
Die Unzufriedenheit mit politischen Entscheidungen führte mir vor Augen, dass ohne eigenes politisches Engagement gewünschte Veränderungen nur mit meiner Wahlstimme nicht erreichbar sind. Als Parteimitglied kann ich eher aktiv durch Abstimmen politische Entscheidungen beeinflussen. Daher bin ich 1991 auf Empfehlung eines Onkels in den Ortsverband Neutempelhof der FDP eingetreten. Hier finde ich meine politischen Interessen am besten abgebildet.

Sie sind Mitglied im Hauptausschuss. Wo liegt hier Ihr Schwerpunkt?
Als kleinste Fraktion kann ich Beschlüsse und Entscheidungen nur kritisch begleiten und mit Anfragen Missstände aufdecken, bei denen aus der Sicht der FDP Mittel nicht optimal eingesetzt wurden wie unlängst bei der neuen Pförtnerloge im Rathaus Schöneberg.

Sie sind auch Mitglied im Ausschuss für Frauen. Welche Ziele verfolgen Sie hier?
Ich möchte hier die Sicht stärker auf "Gender Mainstreaming" lenken. Auch Männer geraten in Not und brauchen Ansprechstationen. Ich wünschte mir, der Ausschuss würde in Ausschuss für "Gender" umbenannt werden und seinen Schwerpunkt in der Arbeit auch darauf ausrichten.
"Girl's Day" ist eine notwendige Einrichtung, aber "Boy's Day" halte ich für genauso notwendig, um Jungen Einblicke in bislang männeruntypische Berufe zu ermöglichen sowie vorhandene Hemmschwellen und Vorurteile bei ihnen und unserer Gesellschaft abzubauen.

Was ärgert Sie bei Ihrer politischen Tätigkeit?
Der Bezirk sollte bei Investitionen privater Investoren Zurückhaltung in der Einflussnahme üben, wenn diese sich mit den Betroffenen selber arrangieren können. Häufig fallen da auf Bezirksebene Entscheidungen, die mit privatem Engagement qualitativ besser gelöst werden können.

Was liegt Ihnen besonders am Herzen?
Die Realisierung des Umbaues der Schwilowsee-Grundschule und der Erhalt der Kindertagesstätte Monumentenstraße an seinem Standort werde ich weiter kritisch begleiten.
Meine Fraktion freut sich über jeden Hinweis von Bürgerinnen und Bürgern auf Gestaltungsvorschläge in ihren Kiezen und wird diese in Form von Anträgen in die BVV tragen.

Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus?
Ich wünsche mir in der BVV mehr Lebendigkeit, z. B. kontroverse Diskussionen mit allen Fraktionen und nicht nur ein Abnicken der eingebrachten Anträge.
Ich hoffe auf ein gutes Wahlergebnis in 2006, denn es stehen die Wahlen für den Bundestag, den Senat von Berlin und BVVs an. Mein persönliches Ziel ist die Kandidatur für das Abgeordnetenhaus. Ich möchte mich dort mehr für die Probleme der Bezirke einsetzen

Bärbel Schneider
ehrenamtliche Redakteurin

Juni 2005  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis

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