Jugendliches Sozialengagement in
Afrika Am 25. August 2005 nahmen Felix Kloss und Felix
Platz (v.l.n.r) für zwölf Monate Abschied von Eltern, Geschwistern, Verwandten und
Freunden. Das Reiseziel der 19- und 20jährigen frisch gebackenen Friedenauer Abiturienten
hieß - Südafrika.
Seit wenigen Tagen absolvieren sie im Rahmen von "Internationalen
Friedensdiensten" ein Sozialpraktikum und möchten durch ihren einjährigen
persönlichen Einsatz ein Zeichen für Völkerverständigung, Gerechtigkeit und Frieden
setzen.
Auf der Homepage des Bundesamtes für Zivildienst stießen sie auf den WISE e.V.
(Weltweite Initiative für soziales Engagement) - einer anerkannten Träger-Organisation
für Auslandsdienste, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen ermöglicht, an
internationalen Sozialprojekten mitzuarbeiten, Erfahrungshorizonte zu erweitern sowie ihr
Wissen und ihre Persönlichkeit einzubringen.
Die unzertrennlichen Freunde, die sich bereits im Alter von drei Jahren im Buddelkasten
des Kinderladens "Mäusebande" kennen lernten, wuchsen zusammen in Friedenau
auf, besuchten gleiche Grund- und Oberschulen und gestalteten ihre Freizeit gemeinsam u.a.
mit Musik, Fuß- und Handballspielen und abenteuerlichen Reisen. Auch dieses Mal waren sie
sich wieder einig: Gemeinsam! nehmen wir diese Herausforderung an und werden sie meistern.
Ihr Einsatzort ist die Ethembeni - "Place of Hope" - Grundschule in Inchanga in
der Provinz Kwa-Zulu-Natal. In unmittelbarer Nähe befindet sich die südöstlich gelegene
Küstenstadt Durban am Indischen Ozean. Die Ethembeni Schule besuchen 350 körper- und
sehbehinderte Kinder und Jugendliche, die zusätzlich noch in einem sehr schwierigen
sozialen Umfeld - zwischen Diskriminierung, Armut und HIV-Infizierten - aufwachsen.
Konkretes Ziel der Friedenauer Jugendlichen ist es, diese benachteiligten Kinder beim
Lernen zu unterstützen, die Anfertigung von Hausaufgaben zu betreuen, aber auch
vielfältige Freizeitprojekte an Nachmittagen und Wochenenden zu initiieren, wie Sport-
und Musikaktivitäten, den Aufbau einer Schülerzeitung und zur AIDS-Aufklärung
beizutragen.
Felix Kloss und Felix Platz wollen auch von den südafrikanischen Kindern- und
Jugendlichen lernen, die unter für sie selbst fremden gesellschaftlichen Verhältnissen
aufwachsen. Beide sind sich sicher, dass sie fernab, der ihnen vertrauten "westlichen
Konsumgesellschaft" eine Vielzahl neuer positiver aber auch negativer Erfahrungen
sammeln werden. Sie möchten neue Impulse erhalten für ihre persönliche Entwicklung und
die Gestaltung ihres weiteren Lebenswegs, um künftig auch besser überflüssigen Konsum
von Notwendigem trennen zu können.
Besonders wichtig ist es den beiden, die sich auch als Multiplikatoren zwischen den
Kulturen verstehen, während und nach ihrem Einsatz durch Berichte und Vorträge auf die
Lebensverhältnisse und die spezifischen Probleme der Menschen in Südafrika aufmerksam zu
machen.
Die Redaktion der Stadtteilzeitung unterstützt das Sozialengagement der Friedenauer
Jugendlichen. Wir werden monatlich einen Vor-Ort-Bericht von Felix Kloss und Felix Platz
veröffentlichen, indem sie uns die Lebensumstände der Kinder und ihrer Familien näher
bringen werden, ihre Erlebnisse und Begegnungen schildern, über den Stand ihrer
Projektarbeit informieren und persönliche Eindrücke wiedergeben.
Weitere Informationen bekommen Sie auf der Homepage der Beiden: www.isivalo.de
Susanne Döhler
September 2005 Stadtteilzeitung
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