Die Redaktion stellt sich vor
Ich bin eine waschechte Friedenauerin:
geboren im Auguste-Viktoria-Krankenhaus, aufgewachsen in der Rheinstraße, als dort die
Straßenbahn noch fuhr, Kindergarten "Zum Guten Hirten", 17. Volksschule
(Stechlinsee), Königin-Luise-Schule (seit 1947 Paul-Natorp-Schule), kaufmännische
Ausbildung in der "Höheren Wirtschaftsschule Schöneberg", die in den 50ern in
der Realschule am Perelsplatz (damals noch Maybachplatz) residierte; später Abitur auf
dem Abendgymnasium. In einer Studentenehe 3 Kinder großgezogen. Da blieb wenig Zeit fürs
Schreiben, die geplante Lebensperspektive mußte auf später verschoben werden.
Ich habe immer in Friedenau gewohnt oder, wie jetzt, gleich "hinter der Grenze"
in Steglitz, mit Blick auf das Haus meiner Kindheit in der Rheinstraße. Die Herren Enkel
kommen vorbei und halten mich auf dem Laufenden über das Lebensgefühl, die Sorgen und
Nöte der heutigen Jugend. Als Thomas Protz Mitstreiter/innen für das Projekt
"Stadtteilzeitung Schöneberg" suchte, war das die Gelegenheit für mich, über
Friedenau, seine Vergangenheit und Entwicklung zu schreiben, darüber, wie es früher war
und wie es heute ist, was in (und mit) seinen Mauern passiert, was sich kulturell und
politisch tut. Natürlich bin ich aber auch daran interessiert, einen Blick über den
Tellerrand Friedenau hinaus zu werfen und über die weitere Umgebung zu berichten: über
Schöneberg mit all seinen vielfältigen Ecken, und über Steglitz-Nord, das auch zum
Einzugsgebiet der Stadtteilzeitung gehört.
Und ab und zu meldet sich mein Alter Ego: Elfriede Knöttke, die sich mit Berliner Witz
über die Merkwürdigkeiten und Ungereimtheiten der Zeitläufte nicht genug wundern kann.
Sigrid WiegandSeptember 2005 Stadtteilzeitung < Inhaltsverzeichnis
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