Ein Streifzug durch "unser Zeitungsrevier"
Die Suche nach der inneren Einkehr

Ist Ihnen schon weihnachtlich zumute? Bei dem warmen Wetter? Ein kleiner Rundgang soll helfen, sich auf das Fest einzustimmen.

"Vom Himmel hoch, da komm´ ich her"
Ein Engel würde sicherlich die Marienhöhe als Landeplatz wählen. Zwischen Arnulf- und Attilastraße versteckt sich eine Grünanlage, die - ähnlich wie der Insulaner - in den Nachkriegsjahren entstand, als der Trümmerschutt entsorgt werden musste. 200.000 cbm passten hier hinein. Mit 73 Metern höher als der Kreuzberg (66m), aber wesentlich unbekannter, ist dieser liebliche Hügel eine Entdeckung für den Spaziergänger. Vielleicht kommt gerade ein Engel vorbei?

Normalreisende kommen seit Mai am Bahnhof Südkreuz an. Haben Sie diesen neuen Verkehrsknotenpunkt schon für sich entdeckt und genutzt? Sogar Fernzüge einschließlich des ICEs halten hier, also auf in südliche Gefilde. Ich selbst steige hier sehr gerne um: Wenn ich auf dem Vorplatz - auf den Bus wartend - die Fahnen wehen sehe, habe ich ein bisschen das Gefühl, im Urlaub zu sein. Eine Kaffeepause ("Kaffee", damit ist alles gemeint, was heutzutage an Spezialitäten geboten wird) ist dort möglich, das Umsteigen wird mit einem kleinen Einkauf verbunden. Kein Vergleich mit dem etwas gruftig anmutenden Gemäuer des alten Bahnhofs "General-Pape-Straße". Zwar gibt es Kritik an fehlender Beschilderung und nicht immer korrekt laufenden Uhren. Aber zeigt das nicht, dass sich der Passant abgehoben von der normalen Ebene fühlt und eine leichte Desorientierung verspürt? Vom oberen Bahnsteig aus hat man einen weiten Rundblick: Vom Potsdamer Platz bis zum Insulaner könnte alles erfasst werden, falls sich der Kopf um 360 Grad drehen ließe. Aber das können nur Engel...

"Es ist ein Ros´ entsprungen"
Der Text soll ja nichts mit Rosen zu tun haben, sondern entstand durch eine Adaption aus dem Hebräischen. Er bedeutet, dass neuer Nachwuchs in der Familie ist. Ja, nicht vergessen, wir feiern zu Weihnachten die Geburt eines Kindes. In der Dominicusstraße 27 gibt es das Geburtshaus Schöneberg. Dort wird auch Englisch gesprochen. Wer also nicht am Heimatort sein Kind zur Welt bringen kann, der findet auch in Schöneberg einen geeigneten Platz.

"Morgen Kinder, wird´s was geben"
Ach ja, die Weihnachtsgeschenke. Unser "Zeitungsrevier" reicht vom KaDeWe bis zur Schloßstrasse in Steglitz. Im Rondell des Einkaufszentrums "Das Schloss" ist im Boden eine Windrose eingelassen, die die Entfernung bis Moskau und Tripolis angibt. Hat das was mit den heiligen drei Königen zu tun? Vielleicht bringen sie nicht mehr Weihrauch und Myrrhe, sondern Erdgas und -öl. Sinnvolle Gaben für eine junge Familie bei ständig steigenden Energiepreisen!

Wer nach anderen Geschenken sucht, sollte an der Goltzstraße beginnen, die Akazienstraße durchqueren und zum Schluss die Rheinstraße inspizieren, bis man sich in den Seitenstraßen verliert. Viele kleine Geschäfte bieten ausgefallene Sachen. Oder Sie buchen gleich eine Reise nach Ägypten...

"Stille Nacht, heilige Nacht"
Kirchen verschiedenster Glaubensrichtungen befinden sich in unserem Bereich. Dort werden Konzerte und Weihnachtsbasare in der Adventszeit veranstaltet, um die Freude auf das Fest zu steigern. Unser Veranstaltungskalender liefert nähere Informationen.

Eine besinnliche Adventszeit und einen guten Start ins Neue Jahr wünscht Ihnen

Marina Naujoks
im Namen der
gesamten Redaktion der
Stadtteilzeitung Schöneberg

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November 2006  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis