Sommerferien in Südafrika
Jugendliches Sozialengagement in Südafrika


Sommerferien, Kinder nach Hause und Schule für sechs Wochen geschlossen: Das hieß für uns Aufbruch, um mehr von Südafrika zu entdecken. So begaben wir uns auf eine sehr spannende und abwechslungsreiche Reise. Wir liefen durch die sehr burisch geprägte Hauptstadt Pretoria, ließen uns in Johannesburg überfallen und verbrachten einen Tag in Soweto, besuchten für fast zehn Tage ein Straßenkinderprojekt, indem wir mit den Kindern bei Limonade und Sonnencreme unser ungewöhnlichstes aber sehr schönes Weihnachten verbrachten und wanderten an Silvester über die südafrikanische Grenze nach Lesotho, wo wir das neue Jahr auf knapp 3.000 Metern Höhe in den wunderschönen Drakensbergen begrüßten.

Ein Wochenende verbrachten wir auch in Sandton, dem wohl reichsten Ort Afrikas, wo wir mit unserem Gastgeber, einem seit ca. 40 Jahren in Südafrika lebenden Deutschen, lange interessante Gespräche führten.

Vor mehr als 300 Jahren kamen weiße Menschen hier ans Kap. Im Gegensatz zu anderen Ländern war Südafrika nicht nur Kolonialland, hier wurde auch gesiedelt. Seitdem bewohnen also schwarze und weiße Menschen dieses Land.

Es ist oft so, dass die jeweiligen Bevölkerungsgruppen eigene Wohngebiete haben. Es gibt aber Veränderungen: Die Grenze zwischen Schwarz und Weiß wird zu einer Grenze zwischen Arm und Reich. Die ersten Bettler, die uns in Pretoria ansprachen, waren weiße. Trotzdem denke ich, dass der Großteil der wohlhabenden Schicht eine weiße Hautfarbe hat.

So sind viele weiße Wohngegenden von großzügigen Häusern geprägt. Der nächste Slum ist nur ein paar Steinwürfe entfernt. Die Menschen hier sind viel mehr mit Armut konfrontiert als in Europa. Armut ist hier in Südafrika "alltäglich".

Was ich mir von all uns Erdenbürgern wünschen würde, ist, dass jeder mit dem Bewusstsein für die Realität, die Geschichte und für seine aktuelle Umwelt mit offenen Augen durch die Welt geht und in diesem Bewusstsein und aus eigenem Willen heraus handelt. Für uns und unsere Nachkommen, in der Hoffnung, damit die Grenzen zwischen arm und reich aufzulösen!

Viel mehr und neues zum Haus (wo wir auch noch Hilfe gebrauchen können) auf www.isivalo.de

Felix Platz

Februar 2006  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis