Da sah ich sie mal wieder, an einem Montag des letzten Dezembers in "unserem" Schöneberger Stehcafé: Wie ich erfuhr, ihr einziger freier Tag, denn bis Jahresschluss würde sie ja täglich im TIPI-Zelt am Kanzleramt auftreten- Sonntag sogar zweimal! Das war mir aber schon durch die vielen Plakate mit ihrem Konterfei überall in der Stadt bekannt. Da ich als Kunstmalerin selbst öfter zu überfallartig interviewt wurde, möchte ich sie erstmal schonen und sie noch nicht mit einem üblichen Interview den Lesern der Stadtteilzeitung vorstellen: GAYLE TUFTS.

Ich denke, dass man ihren Werdegang und ihr Entertainment zur Genüge durch ihre zahlreiche Präsenz in den Medien bereits kennt. So möchte ich vorerst die private Gayle vorstellen: Sehr seelenverwandt, sie erschien mir ungemein vertraut. So selbstverständlich … nahe. Welch liebevolle ruhige Gayle, die ich traf, kein Energiebündel, keine Spur von Arroganz oder Unnahbarkeit. In sich einfach stimmig! Un-geschminkt und wunderschön, warme sehr ehrliche liebe Augen sahen mich an und zeigten das sehr offene interessante private Gesicht. Man kann sie sich gut als Freundin vorstellen. Das gewaltige künstlerische Potenzial war nur zu erahnen, da am Stehcafétisch.
Diese amerikanische Wahlberlinerin hat als Allroundentertainerin eine Karriere "hingelegt", die ihresgleichen suchen kann, doch davon ausführlich in dem angekündigten offiziellen Interview. Ich wollte ja die private Gayle vorstellen. Ganz intuitiv habe ich sie unbemerkt visuell erfasst, sodass mir während dieses Artikelschreibens die Idee kam, anstatt per Foto sie per Zeichnung spontan aus meinem Gedächtnis zu präsentieren. Da war etwas schwer Definierbares, etwas Verbindendes - von mir aus eine große Hochachtung um das Wissen des ungeheuren Kraftaufwandes, der hinter ihrer künstlerischen Darbietung steht. Lange nach unserer Begegnung noch war ich mit ihr gedanklich beschäftigt. Allein die spontane Herausgabe ihrer privaten Telefonnummer zeugte von erfreulich vertrauensvoller Wertschätzung: "Bis demnächst Gayle, wenn es Ihre Zeit erlaubt, ein offizielles Interview für unsere Leser?".

In diesem Sinne also, Mrs. Tufts, Meisterin der Stand-up-Comedy und einzigartiger Soul-Sensation verbleibt beeindruckt

Elfie Hartmann

März 2006  Stadtteilzeitung < Inhaltsverzeichnis