Auch am neuen Standort lädt alpha nova-kulturwerkstatt & galerie futura zu Kunstausstellungen, thematischen Reihen, Lesungen, Konzerten, der Schreibwerkstatt, dem werkstattTheater u.a. in ihre Räume zu Begegnung und Dialog. Dabei steht das dialogische Konzept im Vordergrund, ein Selbstverständnis, dem der weibliche Blick in besonderer Weise am Herzen liegt, das aber die männliche Sicht in ihrem polaren Bezug aufeinander immer mitdenkt, um ein gesamtgesellschaftliches Ganzes zu entwickeln.

Gerade ein bürgerlicher Bezirk wie Friedenau mit seinem kulturgeschichtlichen Hintergrund und seiner lebendigen Erinnerung an Wohn- und Lebensorte berühmter KünstlerInnen aller Bereiche in engster Nachbarschaft bietet einen vielversprechenden Nährboden für ein kunst- und kulturinteressiertes Publikum.
Friedenau scheint dabei trotz zahlreicher individueller Initiativen den Charme der kulturellen Nische zu kultivieren. alpha nova-kulturwerkstatt&galerie futura findet sich in diesem Ensemble von lockeren Netzen und wenigen öffentlichen Orten als Mosaikstein in einem Prozess, der dazu führen könnte, diesem Bezirk wieder den öffentlichen Ruf eines Kunst- und Kulturortes zurückzugewinnen.
Die Neuauflage des Kiezführers Das andere Friedenau, Die Stadtteilzeitung und die Initiativen local-art und Friedenau-Tag bieten dafür eine hoffnungsvolle Perspektive.

alpha nova-kulturwerkstatt & galerie futura in Friedenau gehört dabei zu den selbst in Berlin raren Galerie- und Kulturräumen in der Hand von Frauen.
Im konzeptionellen Mittelpunkt steht zeitgenössische Kunst im internationalen Kontext, wie das große Ausstellungsprojekt INNENSICHTEN - AUSSENSICHTEN mit lateinamerikanischen Künstlerinnen im Oktober 2005 zeigt. (siehe Besprechung in Die Stadtteilzeitung) Zu einem Höhepunkt des begleitenden Rahmenprogramms gehörte die Performance SOUL PASSENGER von und mit Zula Lemes.
Im Rückblick auf das vergangene Jahr fällt als weitere Besonderheit die Zusammenarbeit mit dem Künstlersonderbund Deutschland in ihrer thematischen Ausstellung "An einem Tag - zwischen Traum und Wirklichkeit" ins Auge (Christa Biederbick). Das Ausstellungsprojekt "...an meinem Ort", das bis in den Januar 2006 zu sehen war, ist der zweite Teil eines Dreijahresprojektes, das in diesem Jahr mit dem Thema "...in meiner Zeit" abgeschlossen wird (Monika Ortmann). Dazwischen lagen verschiedene Einzelausstellungen mit einem Rahmenprogramm, das thematisch auf die einzelnen Ausstellungskonzepte ausgerichtet war, wie das Thema "Schönheit, Erotik, Vergänglichkeit" im Zusammenwirken mit der gleichnamigen Ausstellung der Malerin Gisa Hausmann.

Die aktuelle Ausstellung "Zauber und Bann" mit Leinwandarbeiten von Gisla Burkhardt konnte bisher als ein besonderes Ereignis das gleichnamige Konzert mit dem Musiker Niclas Trüstedt präsentieren, von dessen Kompositionen sich die Malerin in ihrem Werkzyklus hat inspirieren lassen. In diesem Konzept wurde in einmaliger Weise die enge Bezogenheit zwischen bildender Kunst und Musik erlebbar.

Als letztes möchte ich auf die nächste Ausstellung "Liebeszellen und Herzgerüste" von Ingrid A. Schmidt und Christophe Carbenay hinweisen, die konzeptionell zum ersten Mal eine Künstlerin und einen Künstler gemeinsam in einer Ausstellung in der galerie futura vorstellt.
Eröffnung: Sa 18. März um 17.00 Uhr, zu sehen bis Fr 28. April 2006
Diese Doppelausstellung verbindet auf höchst gegensätzliche Art und Weise das Genre Federzeichnung und Radierung unter der thematischen Ausrichtung bizarr, skurril, grotesk und verspricht, besonders spannend zu werden.

Uta Koch-Götze, galerie futura

alpha nova kulturwerkstatt
Wiesbadener Str. 83, 12161 B.
Öffnungszeiten:
Di - Do 15 - 18, Fr 16 - 19 Uhr
Tel./Fax: (030) 801 62 61
www.alpha-nova-kulturwerkstatt.de

März 2006  Stadtteilzeitung < Inhaltsverzeichnis