Die Rheinstraßen-Initiative lädt ein zum Friedenau-Tag
Im Rathaus ist der Büffel los

Endlich werden die Tage wieder länger und langsam wird es auch wärmer. Allmählich beginnt die Zeit der Straßencafés und Eisdielen und die Grillsaison wird eröffnet.

Am Sonntag, dem 21. Mai, verwandelt sich aber zunächst von 12.00 bis 20.00 Uhr alles um das Rathaus Friedenau in einen großen Festplatz. Als Ausrichter hält hier der Rheinstraßen-Initiative e.V. in Kooperation mit dem Rathaus zahlreiche Überraschungen für Jung und Alt bereit. Rund 55 Verkaufs- und Infostände sorgen auf dem Breslauer Platz für einen lebendigen Treffpunkt Markt, bei dem es besonders um Beratung, Aufklärung und Information gehen soll.

Ob Weinhandlung, Kosmetikgeschäft oder Frisör, Buchhandlung, Apotheke oder Wohnaccessoires - die Geschäfte, Vereine und Büros rund um die Rheinstraße stellen hier Produkte und Dienstleistungen vor, kommen miteinander ins Gespräch und knüpfen natürlich auch geschäftliche Kontakte.

In einer quasi regionalen Kunstausstellung "Made in Friedenau" präsentieren und verkaufen 20 Künstler im Rathaus ihre Werke. Bereits 2003 hatte die Künstlergruppe während des ersten Friedenau-Tages unter dem Titel "Kunst im Tresor" ihre Bilder mit Erfolg ausgestellt. Wem also der Sinn weniger nach Markttreiben steht, der kann sich etwas abseits vom Trubel an der Kultur im Rathaus erfreuen - an den Bildenden ebenso wie an den Darstellenden Künsten, denn für einiges Theater ist ebenso gesorgt. Unter anderem spielen das Seniorentheater vom Nachbarschaftsheim das Stück "Der blaue Büffel" und das Kleine Theater vom Südwestkorso die Komödie "Schlusschor im Jahr der WM".

Ebenso gibt es an diesem Sonntag die Gelegenheit, die Kunst des Schneiderhandwerks und die Goldschmiedekunst in der Ausbildungswerkstatt des Ausbildungs- und Kulturcentrums direkt am Breslauer Platz (1. Stock Niedstr./Ecke Lauterstr.) kennen zu lernen. Im Ladengeschäft können alle Produkte käuflich erworben werden - vom Gold- und Silberschmuck über Kinderkleidung bis zur Damenmode.

Unter dem Motto Kinder, Sport und Spiele stehen im Zentrum des Frühlingsreigens die Ge-schicke der jüngsten Stadtteilbewohner - und die sollen im Innenhof des Rathauses im großen Umfange mit Verkehrsgarten, Hüpfburg, Bastelstraße, Märchenerzähler, Ein-Mann-Zirkus, Zauberei und poetischem Schattentheater angeregt werden. Ein Trommelworkshop für Kinder wird mit Sicherheit für lauten Wirbel und irgendwann für richtigen Rhythmus sorgen.

Und wem das alles nicht genügt, der kann sich beim Abschlusstanz im Schlesiensaal noch einmal ordentlich herumdrehen lassen. Mit welcher Musik allerdings die Kiezbewohner zwischen 18 und 80 von der Straße geholt und auf eine Tanzfläche gelockt werden sollen, ließen die Veranstalter mit einem kleinen Augenzwinkern im Dunkeln.

In vollem Lichte hingegen erscheint Friedenau - nicht nur an einem Tag im Frühling. Mit seinem angenehmen Wohnambiente bietet dieser Stadtteil seinen 44.000 Einwohnern sowohl kulturelle Vielfalt als auch ein reichhaltiges Angebot an Gewerbe und Gastronomie. So sieht es jedenfalls der Verein Rheinstraßen-Initiative. Den Beteiligten - Geschäftsleute und Anwohner der Rheinstraße und Umgebung - geht es um den Erhalt der Lebensqualität im Stadtteil, und dabei ist vor allem mehr Bürgerengagement gefragt. Ein Symbol dieser Verantwortlichkeit ist die "Bürgerlinde". Sie wurde am 21. Mai 2005 zum Auftakt der Neugestaltung des Breslauer Platzes gepflanzt und stellt sinnbildlich das Gegenstück zur „125 Jahre“ alten "Kaisereiche" am anderen Ende der Rheinstraße dar. Ob das kleine Lindenbäumchen dereinst so alt wird wie die Eiche, bleibt ungewiss. Mit Sicherheit können aber auch junge Pflänzchen sehr stark sein, und wenn sich so viele Menschen für die Umsetzung des Friedenau-Tages engagieren, dann kann an einem Tag und mit einem Fest auch das Wir-Gefühl im Stadtteil gestärkt werden.

Weitere Informationen zum Programm am und im Rathaus Friedenau unter www.friedenautag.de

Simone Tippach-Schneider

Mai 2006  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis