Ein Puppentheater für Groß und Klein feiert Jubiläum
 
 
 
25 Jahre Hans Wurst Nachfahren

Neun Tage lang, vom 17. bis zum 25. Mai, bietet das Theater am Winterfeldtplatz für seine großen und kleinen Fans, anlässlich seines 25-jährigen Bestehens, ein Festivalpotpourri aus Opern, Märchen, Comedy, Kaspertheater und Bühnenweltliteratur von Shakespeare bis Tschechow. Tagsüber für die Kleinen und abends für die Großen.

Als sich die Theatermacher Barbara Kilian und Siegfried Heinzmann 1981, damals noch im Mehringhof, mit ihren Puppen zu den Nachfahren des pfiffigen, volkstümlichen Spaßmachers Hans Wurst erklärten, war noch nicht abzusehen, dass sich ihr Theater im Laufe der nächsten Jahrzehnte zu Deutschlands vielseitigster und engagiertester Repertoirebühne im Bereich des Puppentheaters entwickeln und aus der Berliner Kunstszene nicht mehr wegzudenken sein würde.

An die 50 Produktionen, deren Themenvielfalt vom aktuellen bis zum literarischen Stoff reicht, sind in den letzten Jahren u. a. auch in englischer und französischer Sprache entstanden. Die hierfür benötigten Puppen (Stabpuppen, Marionetten, Handpuppen, Klappmaulpuppen, Tischfiguren und Rollwagenpuppen), die nicht nur die Kinder restlos begeistern, wurden von Siegfried Heinzmann alle selbst gebaut und liebevoll kostümiert. Die dazugehörigen pfiffigen Texte wurden von Barbara Kilian geschrieben. Darüber hinaus garantiert ein überaus engagiertes Ensemble von 10 ständigen Mitarbeitern, dass die Unterschiedlichkeit und Vielseitigkeit der Aufführungen immer wieder auch neues Publikum anlockt. Wer durch seine Kinder auf dieses Theater aufmerksam wird, braucht nicht lange, um festzustellen, dass es auch für Menschen, die den Kinderschuhen entwachsen sind, äußerst vergnügliche und inspirierende Abende bieten kann.

Auch außerhalb der eigenen Spielstätte haben die Hans Wurst Nachfahren, z. B. mit ihrem Stück "Der hässliche Riese" an der Philharmonie (mit musikalischer Begleitung der Berliner Philharmoniker) oder den "Bremer Stadtmusikanten" im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt für Furore gesorgt (beide Inszenierungen werden übrigens auch während des neuntägigen Jubiläums aufgeführt). Und auf internationalen Festivals war die virtuose Spielkunst des Ensembles genauso zu bewundern wie in Fernsehproduktionen.

Die Fangemeinde wächst im wahrsten Sinne des Wortes ständig (her)an, und vielleicht liegt es auch daran, dass durch die Puppen, die immer auch typisierend eingesetzt werden, so manch bittere Wahrheit - zumindest während der Vorstellung - leichter verdaulich daherkommt. Das weitere Nachdenken obliegt dann der eigenen Verantwortung.

Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, das Theater am Winterfeldtplatz noch nicht kennen und natürlich auch, wenn Sie schon zur Fangemeinde gehören, kann ich Ihnen einen Besuch im Rahmen des neuntägigen Jubiläums - quasi als Einstieg - nur wärmstens empfehlen. An diesen Tagen werden, neben den eigenen Produktionen, auch wieder Gastauftritte anderer Theaterensembles, wie z. B. des Theaters "Wilde Mischung" (siehe "Oh, mein Gott" in der April-Ausgabe dieser Zeitung) stattfinden. Bei Interesse können Sie das aktuelle Festspielprogramm im Internet unter www.hans-wurst-nachfahren.de abrufen.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Erkunden neuer Horizonte.

Veronika Schneider

Hans Wurst Nachfahren
Theater am Winterfeldtplatz
Gleditschstraße 5
10781 Berlin
Kartentelefon: 216 79 25

Mai 2006  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis