Harmonie e.V.
Das Projekt "Bonus"

Über Integration ist in letzter Zeit viel geschrieben worden. In unserer Aprilausgabe von 2004 hatten wir schon einmal über Harmonie e.V. berichtet. Der Verein gliedert seit über sieben Jahren erfolgreich Aussiedler und Migranten aus den Staaten der GUS in die deutsche Gesellschaft ein.

Der gemeinnützige Verein, der von einer Gruppe Spätaussiedler 1999 gegründet wurde, hat eine neue Förderung zur Unterstützung von Migranten aus den Staaten der GUS erhalten: Bonus

Bonus ist das gemeinsame Projekt des Integrationszentrums Harmonie e. V. und des Nachbarschaftsheims Schöneberg e. V. und wird von der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz im Rahmen des Aktionsprogramms "Vielfalt fördern - Zusammenhalt stärken" gefördert.

Anfang Mai wurde das jetzt im Dezember endende Projekt der Presse vorgestellt. Frau Neu hofft, dass es eine Verlängerung gibt.
Mit Bonus werden Mittel bereitgestellt, um Multiplikatoren für ehrenamtliche Unterstützung zu schulen. Ihnen sollen Kenntnisse in vier Bereichen vermittelt werden: über Fragen zur Bildung, Gesundheit, Gemeinwesen orientierte Arbeit und ehrenamtliche Arbeit.

Zur Zeit gibt es 45 Personen in drei Gruppen, denen Honorarkräfte mehrmals in der Woche ihr Wissen vermitteln. Die Referenten kommen vom Gesundheitsamt, von der AOK , der IHK, es sind Rechtsanwälte, Psychologen und Mitarbeiter der AIDS-Hilfe. Die Polizei berichtet zur Verkehrs- und Kriminalprävention, und andere Einrichtungen über Belange, die Migranten tangieren. Es gibt schon eine Warteliste für die Multiplikatoren-Ausbildung.

"Besonderen Wert legen wir darauf, Kontakte zu Einheimischen herzustellen, weil sie für eine er-folgreiche Integration notwendig sind. Unser "Haus der Harmonie" steht jedem offen. Wir freuen uns über neue Mitglieder und Menschen, die mit eigenen Ideen und Fähigkeiten zu uns kommen und mitwirken." erklärt mir Frau Larissa Neu. Sie ist die Seele des Vereins, selber Spätaussiedlerin, die viele Probleme, die sich für die Migranten in unserer Stadt ergeben, aus eigener Erfahrung kennt. Sie wird von ca. 20 ehrenamtlichen und zwei angestellten Mitarbeitern unterstützt. Zu wenige, da die Migranten über die ganze Stadt verteilt sind. Dank der Unterstützung von Wohnungsbaugesellschaften GSW, WIR, BWV zu Köpenick gibt es weitere Anlaufstellen in Lichterfelde Süd, Marienfelde und Spandau, die weitere Treff- und Informationspunkte des Vereins sind und wo weitere Multiplikatoren geschult werden können.

Die Angebote des Vereins sind vielfältig, u.a. beschäftigt sich eine Grundschullehrerin (ihr Diplom wird hier nicht anerkannt) mit der Freizeitgestaltung für Kinder, eine deutsche Rentnerin leitet einen Konversationskurs. Der Verein hilft beim Umgang mit Behörden, Ausfüllen von Formularen und Schriftverkehr, Jugendlichen bei der Suche nach einem Arbeits-, Ausbildungs- oder Praktikumsplatz, bei der Klärung allgemeiner Fragen zu Themen: Schulabschluss, Berufsmöglichkeiten, Umschulung und Weiterbildung. Er bietet einen Informationsaustausch in Bereichen Musik, Sport, Kultur. Jugendliche geben eine Jugendzeitung "Kompass" heraus.

Bärbel Schneider

Kontakt: Integrationszentrum Harmonie e. V., Feurigstraße 22 (Schöneberg), Tel 85 07 62 19, Larissa Neu, www.integrationsverein-berlin.de

November 2006  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis