Das Xenon in der
Kolonnenstraße
Das bekannteste Lichtspielhaus unseres
Bezirks ist der Titania-Palast, Schloßstraße - 1951 Schauplatz der
ersten Berlinale, auf der Disneys "Cinderella" den Goldenen
Bären vor Hitchcocks "Rebecca" gewann.
Diese große Zeit des Kinos ist heute klein geworden. Multiplexe, die
jetzt selbst kämpfen und ihren Gewinn nicht mehr mit Eintrittskarten,
sondern dem Verkauf von Cola, Popcorn und anderem machen, haben die
meisten kleineren Häuser verdrängt.
Aber noch gibt es sie - auch in unserem Kiez. Zum Beispiel das
"Xenon", Kolonnenstraße 5-6. Als Kolonna ist es vielen wohl
noch bekannt, vor allem Älteren, denn es wurde schon 1909 gegründet und
ist das zweitälteste Berliner Kino. Auf 100 Sitzen finden die Gäste
einen kuscheligen Saal mit Alterscharme vor, lassen sich vom individuellen
Service verwöhnen und genießen ein Programm, das lesbisch-schwul
ausgerichtet ist (keine Pornofilme). Diese Spezialisierung ist für das
Überleben des Betriebs notwendig. Zu den täglichen 3 Vorstellungen (am
Wochenende 4) kommt noch der Kinderfilm des Monats sowie das Spatzenkino
für die Jüngsten, Der Spielplan ist in "Tip", "Zitty",
"103" und Tageszeitungen nachzulesen.
Der Privatbesitzer freut sich natürlich über neue Gäste; das gemischte
Publikum gibt sich dem Flimmervergnügen in diesem Programmkino gern hin.
Und: Es sind nur noch 3 Jahre bis zum 100. Geburtstag.
Günter Arnold
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April 2007 Stadtteilzeitung
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