"Was hält die Menschen trotz Risiken und Belastungen gesund?" Wenn sich Christina Hadler, Sportprogramm-Leiterin der TFH Berlin und Fitness-Trainerin an der VHS, diese Frage stellt, hat sie gleich einen Strauß sportwissenschaftlicher, soziologischer und praktischer Antworten parat. Und genau aus denen setzt sich auch ihr Arbeitsprogramm zusammen, mit dem sie Menschen in vielfacher Hinsicht in Bewegung bringen will. Mit dem Begriff des Soziologen Antonovsky spricht sie von "Salutogenese", also der Entwicklung des persönlichen Wohlbefindens, die sie in gesundheitsbildnerischer Hinsicht unterstützen will.

Christina Hadlers eigener Weg ging vom Leistungssport als mehrfache bayerische Meisterin im Rudern über ein Lehramtsstudium in Sport, Deutsch und Religion zur sportwissenschaftlichen Magistra, die heute Bewegung eher von der Qualität her definieren möchte. Praktisch heißt das für sie, dass beispielsweise ihre VHS-Kurse neben dem reinen Bewegungstraining auch ein Körperbewusstsein vermitteln und das eigenverantwortliche Handeln zum Besten der Gesundheit stärken wollen. Kräftigung, Ausdauer, Beweglichkeit stehen genauso im Zentrum wie Anleitungen zu sanften, gelenkschonenden Bewegungen.

Die von ihr seit 10 Jahren an der Schöneberger VHS geleiteten Gymnastikkurse versteht Christina Hadler weniger als klassisches "Fitness-Studio", denn als niederschwellige "Türöffner" für Bewegungs-Neu- und Wiedereinsteiger und als Möglichkeit einer gesundheitsfördernden Bewegungs-Bildung für alle. So bietet sie nicht nur den Kursklassiker "Bauch-Beine-Po", sondern auch Kurse der Reihe "Gesundheit gemeinsam erleben" an, in denen z.B. eine neue "Gelenkschule" auf einem festen Trainingsprogramm mit Kursbüchern des Klett-Verlages basiert.

Mit dem von ihr in der VHS-Praxis, im Hochschulsport, aber auch beim Vereins-Training von Frauen-Rudermannschaften erworbenen Methodenwissen hat Christina Hadler mittlerweile sogar in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung sowie der VHS eine Reihe von Weiterbildungen konzipiert. Berlinweit können Kursleiter/innen darin Wissen über neue Methoden und Trends, über motivierende Stunden-Gestaltung oder Theorie der Gesundheitsbildung erwerben und die Kurse im Modulsystem mit einem "VHS-Zertifikat Gesundheitsbildung" abschließen. Im März vermittelt Christina Hadler in dieser Reihe neue Anregungen und Methoden zum "Bewegen und Entspannen im Alter".

Der persönliche Bezug zum Thema, die eigene Freude am gesunden Bewegen, ist für Christina Hadler ein wichtiges Element ihrer Arbeit. So kann die Sportwissenschaftlerin, die privat leidenschaftlich Krimis liest und gerne im Ensemble Flöte spielt, am besten erproben, ob bestimmte Trainingsmethoden dem Körper gut tun, zu gleichgewichtigen Teilen kräftigen und entspannen. Gemäß ihrem klassischen Bildungs-Ideal will sie dabei auch das Bewusstsein trainieren und die Emotion ansprechen. Also: den ganzen Menschen bilden.

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März 2007  Stadtteilzeitung < Inhaltsverzeichnis