Mitglieder der BVV Tempelhof-Schöneberg
Eva Graf, CDU

Frau Graf, könnten Sie sich unseren Lesern zunächst kurz vorstellen?
Ich bin 29 Jahre alt, Diplom-Ingenieurin der Biotechnologie und promoviere derzeit auf dem Gebiet der Gentherapie. Aus meiner persönlichen Überzeugung heraus möchte ich nicht über Politiker oder politische Entscheidungen meckern, sondern selbst aktiv am politischen Geschehen mitwirken. Daher engagiere ich mich seit 1998 in der CDU.

Sie sind seit zwei Jahren Bezirksverordnete der CDU in Tempelhof-Schöneberg. In welchen Ausschüssen sind Sie aktiv?
Ich arbeite im Ausschuss für Frauen, Integration und Quartiersentwicklung, im Ausschuss für Gesundheit und Politik für Menschen mit Behinderungen sowie im Wirtschaftsausschuss mit.

Gibt es ein Thema, für das Sie sich besonders engagieren und warum?
Für mich geht es nicht um ein wichtiges Thema, sondern darum, durch Kommunalpolitik direkte Verbesserungen für die Bürger zu erreichen. Ich engagiere mich gern für die Themen, bei denen es um die direkten Belange der Menschen geht, wie z. B. die Sicherstellung eines funktionierenden Gesundheitsdienstes, die Hilfe für bedürftige Menschen oder die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Ausbildung unserer Kinder. Die Kommunalpolitik sollte sich meines Erachtens ohnehin stärker auf ihren eigenen Handlungsspielraum im Interesse der Bürger besinnen. Manch ein Schaufensterantrag beschäftigt das Bezirksamt, obwohl das Thema gar nicht auf der kommunalen Ebene entschieden werden kann.

Zurück zur Kommunalebene: besonders wichtig ist für mich der Ausschuss für Gesundheit und Politik für Menschen mit Behinderungen. Da ich ein Praktikum in der Diakonischen Stiftung Wittekindshof absolviert habe, bin ich für die Belange von Menschen mit Behinderung sensibilisiert. Ich bin immer bereit, mich für die Belange von Menschen mit Benachteiligungen jeder Art einzusetzen. Dies ist auch meine Position für die Arbeit im Frauen- und Integrationsausschuss. Ich weiß, dass man auf diesen Gebieten nicht unüberlegt „Schwarz-Weiss-Entscheidungen“ fällen darf, sondern zuvor sehr genau die Grauzone analysieren muss.

Weiterhin ist mir eine Stärkung der Einkaufsstraßen im Bezirk wichtig. Sie gewährleisten eine Nahversorgung der Menschen vor Ort. Dies begleiten wir im Wirtschaftsausschuss. In diesem Zusammenhang freue ich mich auf die Eröffnung des Hafencenters Tempelhof im Frühjahr 2009 und hoffe auf positive Impulse für den Tempelhofer Damm als Geschäftsstraße.

Sie treten dafür ein, dass in großen Parkanlagen künftig ein gastronomisches Angebot an Erfrischungsgetränken und kleinen Mahlzeiten ermöglicht werden soll. Wie stellen Sie sich dieses Angebot konkret vor?
Die großen öffentlichen Parkanlagen wie beispielsweise der Volkspark Mariendorf laden besonders in der warmen Jahreszeit zum ausgiebigen Verweilen ein. Dabei fehlt es an einem bedarfsgerechten Angebot an Erfrischungsgetränken, Zwischenmahlzeiten oder sonstigen Snacks. Bislang müssen sich die meisten Bürger selbst mit Speisen oder Getränken versorgen, was teilweise zu einer stärkeren Belastung der Parkanlagen durch anfallenden Abfall führt.
Ich dachte deshalb eher an standortfeste Speise- oder Schankwirtschaften als an Imbissbuden. Der Vorteil daran besteht in der verpflichteten Einrichtung von Abfallbehältern und Entsorgung durch den Betreiber. Konkret heißt es, dass ich mir sehr gut einen Biergarten im Volkspark Mariendorf vorstellen kann, in den man nach einem schönen Parkspaziergang einkehren kann. Dies wird nun auf meine Initiative hin vom Bezirksamt geprüft.

Zum Schluss noch eine private Frage: Wo im Bezirk halten Sie sich besonders gern auf?
Ich mag den Kiez um den Bayerischen Platz sehr gern. Außerdem bin ich sehr naturverbunden. Das lässt sich gut mit meiner Wohnumgebung zu Hause in Mariendorf verbinden.

Das Interview führte
Renate Birkenstock

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November 2008  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis