Erstes Mehrgenerationenhaus in Schöneberg

Quer durch die Generationen und die Nachbarschaft

Das Miteinander der Generationen fördern - das ist das Grundprinzip des Aktionsprogramms "Mehrgenerationenhäuser" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSJ). Und nun wird am 10. Oktober 2008 das Mehrgenerationenhaus KIEZOASE in den dafür neu gewonnenen Räumen in der Steinmetzstraße feierlich eröffnet werden. Der Träger der Kiezoase Schöneberg, die Stiftung Pestalozzi-Fröbel-Haus, hat sich um die Bundesmittel beworben und entsprechende Fördergelder bewilligt bekommen.
Bei den Mehrgenerationenhäusern handelt es jedoch nicht um "Wohnprojekte", wie man aufgrund der Doppeldeutigkeit des Begriffs zunächst vermuten könnte. Es sind offene Tagestreffs für alle Generationen. Monika Fröhlich, die Koordinatorin des neuen Mehrgenerationenhauses Schöneberg sagte im Interview: "Die Idee ist dabei, dass sich vier Nachbarschafts- und Familienzentren in Schöneberg unter dem symbolischen Dach ‚Mehrgenerationenhaus' zusammenfinden."
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Diese vier Standorte haben bisher unterschiedliche Schwerpunkte: Das Zentrum in der Barbarossastrasse richtet sich besonders an Eltern mit kleinen Kindern (z.B. Babysittervermittlung) und beherbergt die Tauschoase sowie die Freiwilligenvermittlung "Unbezahlbar". Der Treffpunkt in der Steinmetzstraße bietet spezielle Angebote für Familien mit Migrationshintergrund und konzentriert sich auf die Eltern- und Kulturarbeit. Das Haus in der Kurmärkischen Straße hat neben Frühförderung und Hausaufgabenunterstützung einen neuen Väterschwerpunkt. Der Nachbarschaftstreff in der Bülowstraße wendet sich mit seinen (Kurs-)Angeboten verstärkt an ältere Menschen ab 50 Jahren. Ziel innerhalb der nächsten 5 Jahre wird es sein, diese bereits sehr bunten und fest im Kiez integrierten Angebote im Mehrgenerationenprogramm weiterzuentwickeln, ihre Schwerpunkte miteinander zu vernetzen und generationenübergeifend zu mischen. Oberste Leitlinie ist dabei nicht ein Nebeneinander der Angebote für die einzelnen Generationen, sondern ein Miteinander und eine Ansprache aller Generationen in den Häusern zu erreichen.

Neben ihrer Funktion als Begegnungszentren sind Mehrgenerationenhäuser auch als "Dienstleistungsdrehscheibe" zu verstehen, die Angebote rund um Haushalt und Familie unterbreiten. Auch das Mehrgenerationenhaus Kiezoase plant beispielsweise flexible Kinderbetreuungsangebote, um Eltern unbürokratische und schnelle Hilfen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bieten zu können.

Wenn auch Sie - egal in welchem Lebensalter - andere Menschen kennen lernen, ihren Alltag mit Unterstützung gestalten oder ihre Freizeit bereichern wollen, dann schauen Sie doch einfach mal in den Treffpunkten vorbei. Die zahlreichen Angebote von kulturellen Aktivitäten über Beratung(en) bis hin zu offenen Treffs finden Sie auch im Internet unter www.kiezoase.de oder in den ausliegenden Programmheften. Derzeit ist im Café in der Kiezoase Barbarossastraße 65 die Ausstellung ‚Das Dreieck: Bagdad-Berlin-Moskau' zu sehen.

Margret Xyländer

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Oktober 2008  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis