Schulgeschichte(n)

Die Chronik der Sophie-Scholl-Oberschule ist da!

Ja, damals auf der "Penne": Unser Deutschlehrer vermittelte uns auf eine fast spielerische Art, die mir im Nachhinein große Professionalität und Präzision verrät, die Grundlagen der Rechtschreibung und Grammatik. Lieblingsfigur in den Beispielgeschichten war (Bertolt Brechts) Herr Paigk, Peick, Peyk, alle möglichen Schreibweisen waren zugelassen. Das war in der siebten und achten Klasse, in der neunten wurde uns ein anderer Lehrer zugeteilt.

Wo blieb in den siebziger Jahren ein dynamischer, engagierter Lehrer? Wie ich der jetzt erschienenen Schulchronik der Sophie-Scholl-Oberschule entnehmen konnte, machte er, Rudolf Segeletz, dort Karriere: Er war der erste Schulleiter der "Integrierten Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe", denn 1978 wurden die drei bestehenden Schulen in der Elßholzstraße - die Georg-Graf-von-Arco-Realschule, die Isergebirgs-Hauptschule und das seit 1945 bestehende Sophie-Scholl-Gymnasium - unter einem Dach vereinigt.
Das ist meine persönliche Geschichte, die ich in dem Buch wiederfinde, aber die vielen Absolventen dieses Bildungsinstituts finden in der in langwieriger Arbeit und mit viel Liebe zum Detail unter Federführung von Studiendirektor Bodo Förster zusammen mit Manfred Berger, Klaus Brunswicker, Dr. Regine Falkenberg, Marianne Geist, Manuel Roth, Alexander Scharsich und Ewald Ullrich zusammengestellten Schulchronik bestimmt viel mehr Erinnerungsstücke an ihre eigene Schulzeit.

175 Jahre weit zurück geht die Schulgeschichte, denn aus der "Königlichen Neuen Töchterschule auf der Friedrichstadt", die 1832 gegründet wurde, entwickelten sich die Königliche, später Staatliche Augusta-Schule, die nach dem Zweiten Weltkrieg den Namen der Widerstandskämpferin aus dem Kreis der "Weißen Rose" erhielt. Dabei wären andere Namen auch denkbar gewesen:

Über die herausragenden Persönlichkeiten, die an dieser Schule gelehrt und gelernt haben, wurde schon hier in der Stadtteilzeitung berichtet: In der März-Ausgabe wurde der außerordentliche Mut der Direktorin Dr. Lina Mayer-Kulenkampff gewürdigt, in der Mai-Ausgabe erschien der Nachruf für die erste Bundestagspräsidentin Annemarie Renger, einer ehemaligen Schülerin.

Wer immer an der Ecke Elßholz- Pallasstraße sein Rüstzeug für´s Leben erhalten hat, wird Freude an der Lektüre haben. Die Schulchronik ist im Schulsekretariat für 8 Euro (Elßholzstraße 34-37, 10781 Berlin Tel.: 75607171) und in der Buchhandlung "berlin-story" (Unter den Linden 26) zu haben. Schwelgen Sie in Erinnerungen!

Marina Naujoks

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Oktober 2008  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis