Der Behindertenbeirat Tempelhof-Schöneberg zeichnet aus
Signet für’s KaDeWe
Als erste Institution in Tempelhof- Schöneberg erhielt das KaDeWe das Signet "Berlin barrierefrei".

Das Signet „Berlin barrierefrei“ wurde am 27. Juni 2008 von Frau Dr. Sybill Klotz, Stadträtin für Gesundheit und Soziales, des Bezirks Tempelhof-Schöneberg zusammen mit Frau Ender, Vorsitzende des Beirates für Menschen mit Behinderungen an Herrn Benc, Geschäftsführer des KaDeWe überreicht. Frau Ender und Frau Wohland vom Behindertenbeirat des Bezirks, haben das KaDeWe inkognito berollt und getestet und die Mitglieder des Beirats für Behinderte in Tempelhof-Schöneberg beschlossen nach einiger Diskussion, das renommierte Kaufhaus mit dem Signet auszuzeichnen. „Berlin barrierfrei“ wird seit 2005 an Einrichtungen vergeben, die ihre Räume barrierefrei gestaltet haben und in denen jede Person - auch Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen - willkommen sind, das bedeutet auch, dass sie bei Bedarf Unterstützung erhalten. Es kann vergeben werden an Geschäfte, Kinos, Theater, Hotels, Restaurants, Schwimmbäder, Behörden usw.

Barrierefreiheit bedeuten zum Beispiel stufenloser Zugang zur Einrichtung, ausreichend breite Türen, ausreichend große Bewegungsflächen zwischen Auslagen und Regalen, mindestens eine rollstuhlgeeignete Umkleidekabine, stufenlos erreichbare und große Toilette, sowie Orientierungsmöglichkeiten für seh- und hörbehinderte Menschen. Aber nicht nur bauliche, auch menschliche Aspekte gehören zu den Kriterien, die bei der Vergabe des Signets zu berücksichtigen sind. So wird Hilfsbereitschaft und Toleranz von Seiten der Mitarbeiter allen Menschen gegenüber erwartet, auch solchen mit Lernschwierigkeiten oder psychischen Problemen. Die genauen Vergabekriterien können unter www.berlin.de/lb/behi/barrierefrei/signetvergabe/index.html abgefragt werden.

Das Signet, welches die ausgezeichneten Häuser an prominenter Stelle platzieren dürfen, informiert Menschen mit Behinderungen über barrierefrei nutzbare Lokalitäten, insbesondere auch über neu geschaffene, die noch nicht allgemein bekannt sind. Aber nicht nur Menschen mit Behinderung, sondern allen Menschen wird mit dem Signet „Berlin barrierefrei" signalisiert, dass Barrierefreiheit ein Qualitätsmerkmal im Sinne des Prinzips "Design for All - Design für Alle" und damit allen Menschen - unabhängig von ihren Eigenschaften und Fähigkeiten - von Nutzen ist. Zugleich bietet das Signet Geschäftsleuten die Möglichkeit, mit der bereits bestehenden barrierefreien Gestaltung ihrer Räume zu werben und neue Kundenkreise zu gewinnen.
"Je mehr Signets im Stadtgebiet zu sehen sind, desto größer ist der Anreiz, noch bestehende Barrieren weiter abzubauen - auch da, wo es nicht gesetzlich vorgeschrieben ist," so Herr Marquard, Landesbehindertenbeauftragter von Berlin für Menschen mit Behinderung und einer der Initiatoren der berlinweiten Kampagne.

Christine Kühn

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September 2008  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis