Katrin Hahnemann schreibt für Kinder über Charles Darwin

„Darwin - wer ist das?“

Im Februar 2009 wurde der 200. Geburtstag von Charles Darwin gefeiert. Schon seit Herbst letzten Jahres waren die Zeitungen voller Berichte über Darwin und sein Leben. Natürlich sind pünktlich zum Jubiläum viele neue Bücher erschienen. Eines davon, das Kinderbuch „Darwin - Wer ist das?“, stammt von Katrin Hahnemann. Sie lebt mit ihrer Familie seit acht Jahren in Friedenau.

Katrin Hahnemann hat Theaterwissenschaft, Literaturwissenschaften und Journalismus studiert und am Theater und beim Rundfunk gearbeitet. Reichlich Erfahrung mit dem Schreiben hatte sie also schon, als sie anfing, ein erstes eigenes Kinderbuch zu schreiben. Das Buch über Mahatma Gandhi, das letztes Jahr erschienen ist und über das wir in der letzten Ausgabe berichteten, war ihre eigene Idee. Der Bloomsbury-Verlag, der das Gandhi-Buch verlegte, schlug ihr vor, als nächstes ein Buch über Charles Darwin zu schreiben.

Auf die Frage, was eine Figur wie Darwin für Kinder interessant mache, erklärt Katrin Hahnemann, dass Kinder sich gut mit Darwins Begeisterung für die Natur identifizieren könnten. Dass Darwin seine eigene Meinung gegen die damals vorherrschende Meinung verteidigen musste, ist für Kinder ebenfalls ein spannendes Thema. Ähnlich wie in ihrem ersten Buch zeichnet Katrin Hahnemann die Figur Darwin nicht als Überflieger, der quasi von Geburt an einen geradlinigen Weg ging, sondern als einen, der über Umwege seinen Weg fand und durch die Bewältigung von Schwierigkeiten zu seiner wahren Berufung gelangte.

Den Büchern von Katrin Hahnemann merkt man an, dass sie als dreifache Mutter weiß, worauf es ankommt, wenn man Kindern etwas erzählen möchte. Sie erklärt an der richtigen Stelle im Text die Fachbegriffe, immer wieder flechtet sie auch alltägliche Begebenheiten ein, zum Beispiel, dass Darwin Angst hatte und seekrank wurde, aber dass er auch an sich glaubte und für seine Ideen kämpfte.

Auf die klitzekleine Kritik, ob Verlag und Autorin nach zwei „gedruckten“ und weiteren „geplanten“ berühmten Männern, nicht auch berühmte Frauen in einem Buch vorstellen wollen, entgegnet Katrin Hahnemann, dass dies durchaus gewünscht und geplant sei. Es steht noch nicht fest, welche Frau das sein könnte. Wir dürfen also sehr gespannt sein, wer der oder die Nächste in dieser Kindersachbuchreihe sein wird.

Das Buch „Darwin - Wer ist das?“ eignet sich für alle, die sich auf weniger trockene Weise mit Darwin beschäftigen wollen, also auch für Erwachsene. Allen Leserinnen und Lesern, die noch mehr über Charles Darwin erfahren möchten, seien zwei aktuelle Ausstellungen empfohlen:
Das Museum für Naturkunde zeigt neben seiner Dauerausstellung zum Thema Evolution bis Ende August die Sonderausstellung „DARWIN - Reise zur Erkenntnis“, die von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm begleitet wird. In Dahlem bieten der Botanische Garten und das Botanische Museum bis Ende Dezember unter dem Motto „Wege zu Darwin - Pflanzen, Mannigfaltigkeit, Evolution“ einen Darwinpfad. An verschiedenen Stationen können Pflanzen entdeckt werden, die Darwin zu grundlegenden Erkenntnissen verhalfen. Darüber hinaus finden das ganze Jahr Lesungen, Vorträge und Führungen statt.

Es gibt übrigens auch ein Darwin-Ticket (für 8 EUR, ermäßigt 4 EUR), das zum jeweils einmaligen Besuch beider Museen berechtigt. Und wer immer noch nicht genug hat, kann sich über die Webseite www.darwinjahr2009 .de über alle Veranstaltungen in ganz Deutschland informieren.

Isolde Peter

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März 2009  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis