AMBROSIA - Entwarnung für Friedenau
Viele
Allergiker sind durch zahlreiche Presseberichte über gesundheitliche
Gefahren durch die aus Nordamerika eingeschleppte krautige Pflanze
verunsichert. Zunächst einige Fakten:
- Eingeatmete
Blütenpollen können schon in geringer Anzahl zu allergischen Reaktionen
(z.B. Heuschnupfen, tränende Augen, Asthma) führen.
- Berührungen der Pflanzenteile lösen oft Hautjucken und Quaddelbildung aus.
- Die Bildung der Blüten, Blütenpollen und Samen findet vor allem im August und September statt.
- Ambrosia
(Ambrosia artemisifolia - Beifußblätteriges Traubenkraut) kann leicht
mit dem heimischen Beifuß (Artemisia vulgaris) verwechselt werden.
Um
den gesundheitlichen Gefahren zu begegnen gibt es das
Gemeinschaftsprojekt "Berliner Aktionsprogramm gegen Ambrosia"
(federführend: www.fu-berlin.de/ambrosia), dessen Ziel es ist, die
Verbreitung der Ambrosia zu verhindern. Hierzu werden die Berlinerinnen
und Berliner gebeten, Fundorte der Pflanzen an das Institut für
Meteorologie der Freien Universität zu melden (Post: AP Ambrosia,
Carl-Heinrich-Becker-Weg 6-10 in 12165 Berlin; E-Mail: ambrosia@
met.fu-berlin.de). Die Mitarbeiter kommen je nach Möglichkeiten
zu Ihnen und beseitigen die Pflanzen. Wenn Sie selbst die Pflanzen
ausreißen wollen, beachten Sie bitte:
- Die
gesamte Pflanze (also mit Wurzel) ausreißen und in den Hausmüll werfen
(also nicht in die Biotonne oder auf den Komposthaufen).
- Atemschutz
und Schutzhandschuhe tragen. Ziel dieser Maßnahmen ist die
Verhinderung der Samenausbreitung und damit eines Neuwachstums der
Ambrosia-Pflanzen.
Was müssen Sie noch wissen?
- Reine Ambrosia-Allergien sind gegenwärtig noch sehr selten.
- Pflanzenfundorte können Sie im "Berliner Ambrosia-Atlas" abrufen (Satellitenbilder).
- In
Schöneberg sind nur wenige Fundorte bekannt. In Friedenau zeigt das
Satellitenbild nur zwei Fundorte auf dem Platz hinter dem Forum
Steglitz. Die Pflanzen wurden inzwischen entfernt.
- Die
Ambrosia wächst bevorzugt auf sogenannten Ruderalflächen (sandig,
sonnig, heiß, trocken). Der Autor hat in der ersten Augustwoche
zahlreiche derartige Standorte in Friedenau besucht und keine
Ambrosia-Pflanzen, aber haufenweise Beifuß-Pflanzen gefunden.
- Ambrosia
kann leicht mit dem "gemeinen Beifuß" verwechselt werden. Wichtigstes
(und damit in der Regel ausreichendes) Unterscheidungsmerkmal sind die
Blattunterseiten beider Pflanzen:
Ambrobia [zum Vergrößern auf Bild klicken] Beifuss [zum Vergrößern auf Bild klicken]
Ambrosiablätter sind auf der Blattunterseite immer tiefgrün; Beifussblätter dagegen hell und weißlich. Außerdem
riechen Beifußteile deutlich aromatisch (Küchengewürz). Wer genau
hinschaut, kann außerdem die deutlich verfeinerte Blattbildung der
Ambrosia erkennen.
Gute Gesundheit wünscht Straßengeher Hartmut Ulrich
http://ambrosia.met.fu-berlin.de.
. September 2009 Stadtteilzeitung
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