Ein Theaterstück von Franziska Muche im Rathaus Schöneberg zum Thema Häusliche Gewalt


Barbara


Eine Frau ist vor den Misshandlungen ihres Ehemanns geflohen. Weil er ein hoher Militär ist, hat sie keinen anderen Weg gesehen, als ihr Heimatland Bolivien zu verlassen. Seit mehr als einem Jahrzehnt lebt sie in Brüssel, wo sie als Putzfrau arbeitet, vom Staat geduldet wird und auf eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis hofft.

Als sie eine Vorladung zur Polizei erhält, versetzt sie die Angst vor einer möglichen Abschiebung in Panik. Die Freunde können sie nicht beruhigen; der Anwalt wimmelt sie ab. Auf dem Polizeirevier wird sie zu einem an sie adressierten Paket befragt, das angeblich Drogen enthält. Die Polizei prüft ihre Wohnung. Der Verdacht erweist sich als harmlos - als sie aber noch einmal aufs Revier bestellt wird, um das Gesprächsprotokoll zu unterzeichnen, bricht ihr Schutzwall.

Das ist die wahre Geschichte. Das Theaterstück BARBARA er-zählt und verdichtet sie. Mit der Angst vor einer Abschiebung kommt Barbaras Erinnerung zurück. Bilder der Vergangenheit drängen sich in ihre Gegenwart. Der Polizist in ihrer Wohnung. Eine Uniform in ihrem Schlafzimmer. Uniform ist Uniform.

Barbara
Premiere am 19. April 2010, 19 Uhr
Rathaus Schöneberg, Willy-Brandt-Saal, John-F.-Kennedy-Platz

Ein Theaterstück von Franziska Muche
Regie: Justus Carrière
Ensemble: Sophia Riepe,
Clara Schoeller, Claus Wierling
Musik/Technik: Jan Schönberg   

Im Anschluss an die Aufführung wird eine Diskussion zum Stück und zum Thema Häusliche Gewalt und Migration ermöglicht.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten: projekt.barbara@googlemail.com
In Zusammenarbeit mit dem Michael-Tschechow-Studio Berlin und der Frauenbeauftragten des Bezirks Tempelhof-Schöneberg. Gefördert von Aktion Mensch.

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April 2010  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis