Friseursalon Krzyzanowski macht zu


Wenn Spiegel erzählen könnten!


Viele Jahrzehnte gab es in der Hedwigstraße den Friseursalon des Ehepaares Krzyzanowski. Viele Frauen/Damen aus dem Friedenauer Kiez kamen ausgesprochen gerne, manche Woche für Woche, zu ihren Friseur. Auch wenn manche von ihnen weiter weg zogen, hielten sie an ihrem Termin fest. Eine der treuesten Kundinnen kam im Sommer zu Fuß aus Lankwitz, fast jeden Samstag.

Fast alles erzählten die Frauen aus ihrem Leben, von den schweren aber auch den guten Seiten ihres Lebens. So kannte das Ehepaar viele Geschichten aus Friedenau. Wenn längere Zeit eine Kundin nicht kam, fragten sie nach, besuchten oftmals die Frauen zu Hause, halfen / unterstützten diese, nahmen Kamm und Schere und verschönten die Damen zu Hause. Ganz etwas Besonderes: der selbstgebackene Kuchen wurde mitgebracht, aber auch mit Kaffee im Salon angeboten (auch ich kam oft in den Genuss dieser Köstlichkeit).

Die gelebte Nachbarschaft, getragen von beiden, war etwas ganz Besonderes. Friedenau verliert damit einen Salon der Wärme, der Mitmenschlichkeit. Direkt Tür an Tür lebt die inzwischen 99 jährige Mutter, auch sie hat viel erlebt, weiß vom Friedenauer Leben zu erzählen. Sie gehörte zu den „Friedenauer Alten SCHACHTELN“, die beim schönen Wetter sich trafen und auf der Bilderbank sich sonnten und erzählten. Oft dabei die Nachbarin Frau Girtzig, 96 Jahre alt.
Viel Gesundheit, Freude beim Wandern in den geliebten Bergen und mit den Enkeln

wünscht der Bilderbär, Ernst Karbe

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April 2010  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis