Falafel, Falafel

Leckere Köstlichkeiten aus dem Orient in der Winterfeldtstraße 37

Lächelnde Vegetarier ...

Jahrzehntelang belächelt, langsam - aber unübersehbar - wird nun zurückgelächelt. Lächelnde Gesichter entdecke ich zum Beispiel in und vor einem kleinen aber feinem Imbiss am Winterfeldtplatz.

Ein vegetarisches Kleinod, das sicher schon vielen bekannt sein dürfte. In illustrer Gesellschaft mit anderen orientalischen, vorwiegend indischen und arabischen aber auch italienischen großräumigen Lokalen im Umfeld, hat es sich sichtlich behauptet:
Das baharat falafel in der Winterfeldtstr. 37 in Schöneberg.

Warum? Die Atmosphäre stimmt einfach. Das Angebot ist speziell und immer frisch, weder werden Salate und geschnittene Beilagen zu lange stehen gelassen noch dekorativ zum Nachteil der zuunterst liegenden Salate/Gemüse aufgetürmt. Die Bedienung agiert professionell und verbindlich. Das Publikum entspricht dem Ambiente und ist sichtbar zufrieden.

Viel zu wenig weiß man darüber, wie extrem wertvoll für unsere Gesundheit die orientalischen Gewürze sind, die hier in vollkommener Abstimmung Verwendung finden, jedoch nie im einzelnen dominieren.

Ein Beispiel: Zingiber officinale Roscoe, gemeinhin als Ingwer bekannt.
Alle Gewürze sind eigentlich Heilpflanzen, doch werden sie leider immer noch zu wenig ge- und benutzt. Roh und frisch geschnittener Ingwer sowie auch das durch Wasserdampf gewonnene Öl bewirken nachgewiesenermaßen eine lang anhaltende Stärkung des gesamten Immunsystems. Diese unscheinbare Pflanzenwurzel regt schon allein durch ihren Duft die Verdauungssäfte an, beruhigt nervöse Mägen. Ingwer enthält keinerlei toxische Inhaltsstoffe und hilft bei Erschöpfungszuständen genau so gut wie bei Müdigkeit und/oder Kälteempfindlichkeit durch sogenannte Sesquiterpene, die in ihm reichlich vorkommen. Nur wenige andere ätherische Öle enthalten diesen Inhaltstoff in so großer Menge.
 
Eine andere Zutat in der orientalischen Küche und Hauptbestand-teil der Falafel: Die Kichererbse, die ebenfalls von hohem gesundheitlichen Wert ist. Sie enthält besonders viele Vitamine und hat einen großen Anteil an Eiweiß, Zink, Folsäure, Eisen und Magnesium. Mit hier wunderbar abgestimmten, selbstgewählten Soßen, Gemüsevarianten und Salat-beilagen ist die Falafel für Gesundheitsbewußte der absolute Hit unter den Fastfood-Snacks.

Natürlich muss die Würzmischung bei der Zubereitung stimmen. Dazu gehören mindestens zehn verschiedene Gewürze, und die Menge der jeweiligen Zugaben sollte einfach ein Geheimnis bleiben, oder? Nicht ganz, denn ich werde sie hier aufzählen, vorsichtshalber jedoch ohne Mengenangabe, weil ich selbst „nach Gefühl“ würze.
Für fleißige Köche sei hier die Zubereitung der Falafel „preisgegeben“:
Die getrockneten Kichererbsen werden über Nacht eingeweicht und anschließend im Restwasser ca. 1 Stunde gekocht, danach im Mixer püriert, bevor das kreative Würzen stattfinden kann:

Dazu gehört:
Kreuzkümmel, Minze, Ingwer, Petersilie, Zimt, Chili, Paprika, Kardamom, Sesampaste/Tahini und - leider nicht überall erhältliche - frische Korianderblätter. (Diese bekommt man aber an den Markt-tagen auf dem Winterfeldtplatz in großen Bünden, herrlich taufrisch.)
Nach dem Würzen formt man aus dem Teig kleine Bällchen, die man - nachdem man sie frittiert hat - in eine Pita Brottasche legt. Ein köstlicher Genuss.

Seit einiger Zeit ziehe ich es je-doch vor, zum Winterfeldtplatz zu schlendern, um mich bedienen zu lassen. Dafür nehme ich mir dann, mit Verlaub, bedeutend lieber die so kostbare Zeit für meine Arbeit: Kunst & Co.

Selbstverständlich werde und will ich mir hier nicht anmaßen, diesen kleinen Imbiss am Winterfeldtplatz als herausragend besten Falafelhersteller zu bezeichnen, gibt es doch in Kreuzberg (Mo/ Graefestr.9), in Mitte (Adonis/ Torstr. 132) und in Friedrichshain (Mamo/ Warschauer Str. 47) auch die empfehlenswerte „beste“ Falafel.

Da unsere Stadtteilzeitung jedoch bezirklich begrenzt ist, hier mein persönlicher und individueller Hinweis auf die Möglichkeit einer kleinen Exkursion zum orientalischen Gaumenfest ganz in Ihrer Nähe.

Aus Schöneberg lächelt schon jetzt dazu,
Ihre Elfie Hartmann


Dezember 2010  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis