Die Heilsarmee sammelt Spenden für Bedüftige

Ruth Walz und Mitglieder der Heilsarmee
Foto: Hartmut Ulrich


Weihnachten mit BACIGALUPO


Wie jedes Jahr stehen zur Weihnachtszeit die Mitglieder der Heilsarmee mit ihrer angemieteten BACIGALUPO - Drehorgel vor dem Kaufhaus KARSTADT-Steglitz in der Schlossstrasse, verkünden ihre frohe und musikalische Botschaft und sammeln Spenden.

Bleiben Sie doch einmal stehen und hören zu, denn dann werden Sie rasch den Unter-schied zwischen einem Leierkasten und einer Drehorgel aus italienischem Hause von 1930 - Marke Bacigalupo aus Berlin - hören.

Die Familie Bacigalupo hatte ihre Fabrik und Werkstatt früher im Prenzlauer Berg in der Schönhauser Allee. Seit 1903 wurden dort die berühmten Drehorgeln für Straßenspiel, Gasthäuser und bisweilen auch für Konzertsäle gebaut. Der letzte Drehorgelbauer – Giovanni Bacigalupo – starb 1978. Die berühmteste Orgel ist das Orchestrion, das einen Ehrenplatz im Märkischen Museum hat und jeweils sonntags zu hören ist.

In Friedenau wurden  Drehorgeln von den Hausbesitzern meist von den Hinterhöfen verbannt, damit sie die Ruhe ihrer „feinen Mieter“ nicht stören sollten, denn bisweilen parodierten die „Leiermänner“ die Nationalhymne des Kaiserreichs mit „Heil Dir im Siegerkranz, Pellkartoffeln und Heringsschwanz – au det schmeckt fein.“ Auf der „Roten Insel“ in Schöneberg waren die Drehorgelspieler jedoch mit ihren Gassenhauern, den Geld sammelnden Affen und den oft dazu gehörigen tüchtigen und witzigen Akrobaten immer willkommen.

Hartmut Ulrich



Dezember 2010  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis