Gemütliches Ambiente. Foto: Tratoria Tropea
Dolce vita im Lindenhof
Meine Mutter hat im Frühstadium ihrer einzigen Schwangerschaft ihren Urlaub in Italien verbracht. Auch Nichtmediziner wissen, dass in dieser sensiblen Phase alles Tun und Lassen Spätfolgen haben kann: „Mutta und ick“ müssen daher regelmäßig unsere latente Italiensehnsucht kurieren, zuletzt geschehen am Pfingstmontag in der TRATTORIA TROPEA im Lindenhof.
Das Essen muss dabei für uns gar nicht so italienisch sein, die Maischolle und die Meerzunge stammten wohl eher aus dem Nordatlantik als aus mediterranen Gewässern. Beide Fische haben wohl gemundet, ebenso wie die Beilagen und Getränke. Das „Cassata“ zum Nachtisch rief dann doch noch die Erinnerung an das südliche Italien (wo früher die Phönizier zu Hause waren!) wach.
Was aber den wahren Teutonen beim Essen vom Stuhl reißt, ist die italienische Musik! Das Duo „I RossJano“ sorgte mit der gesamten Bandbreite der allseits bekannten Lieder so sehr für Stimmung, dass die Gäste mitsangen oder tanzten.
Eine weitere Show-Einlage kam vom Koch, der den Pizzateig im Gastraum gekonnt durch die Luft wirbelte. Nur die Dame am Nachbartisch, die kurz vorher Pizza bestellt hatte, klatschte nicht. Ja, wusste sie denn nicht, dass für Werbefotos auch keine richtigen Lebensmittel verwendet werden? Ihre Pizza – man kann den Backprozess im Schauofen mitverfolgen - sah dann so knusprig und appetitlich aus, dass wir beim nächsten Mal auch eine probieren werden.
Beim nächsten Mal, d.h. vielleicht ohne Live-Musik, denn die gibt es nur einmal im Monat, dafür aber im Schankgarten unter den alten Bäumen? Es ist schließlich Sommer! Falls es doch kühl wird: Der Gastraum ist sehr gemütlich und rustikal (=ländlich, bäuerlich) eingerichtet. Ein Wandgemälde mit der Darstellung von Tropea in Kalabrien macht klar, woher der Namen kommt.
Nur das Meer fehlt im Lindenhof, in der Eythstraße 45 (www.trattoria-tropea.de, Tel.: 757 65 844), dafür hält aber ein BVG-Bus (Linie 106 vom Südkreuz) vor der Tür. Ideal für einen „Kurzurlaub“! Viel Vergnügen wünscht
Marina Naujoks
Juli 2010 Stadtteilzeitung
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