Zukunft Tempelhofer Feld

Foto: Elfie Hartmann

Raus ins Grüne, nebenan!

Am 8. Mai konnten sich alle Berliner - ich darunter für die Leser der Stadtteilzeitung - erstmalig selbst ein Bild machen: Die Öffnung des riesigen Areals wurde mit Begeisterung gefeiert.

Eines der größten Gebäude der Welt, der geschichtsträchtige Flughafen Tempelhof hat nun mit dem endgültigen Ende des Flugbetriebs eine 386 ha große Freifläche für alle Bürger geöffnet. An den Rändern sollen im Columbia-Quartier am Columbiadamm sowie im Stadtquartier Neukölln neue Stadtteile mit Tausenden von Wohnungen, insbesondere für Familien entstehen. Geplant sind über 1.500 Wohneinheiten allein im Columbia-Quartier für ca. 3.000 Menschen.

Mehrgenerationenhäuser, Genossenschaftsmodelle oder andere innovative Wohnformen können hier verwirklicht werden. Das Stadtquartier Neukölln soll ein gemischtes Quartier mit 1.200 Wohnungen für ca. 2.400 Menschen werden. Die Wohnungen sollen alle zur sonnigen Parklandschaft hin ausgerichtet werden.

Gleichwohl bleibt die Freifläche des Tempelhofer Feldes mit ca. 220 ha als Oase erhalten. Ein innerstädtisches Juwel soll hier entstehen. Das Flughafengebäude selbst soll zu einem Zentrum für Kultur-, Medien- und Kreativwirtschaft entwickelt werden. 5.000 Arbeitsplätze sollen hier entstehen: Tempelhof Forum THF.

Der Anfang ist schon gemacht, denn die Halle präsentiert schon jetzt beeindruckende Informationstafeln und Fotos u.a. aus der Zeit der berühmten sogenannten „Rosinenbomber“, die unsere Stadt von Amerika aus seinerzeit versorgten und die eingeschlossenen Berliner nur so am Leben erhielten.

Die Eröffnung fand mit diversen Darbietungen überwiegend sportlicher Art und der unterschiedlichsten Frequentierung des weitläufigen Gebietes statt. Über 200.000 Besucher verliefen sich auf (aber nicht in) dem riesigen Gelände und für jeden war Platz ohne Ende für entsprechende Aktivitäten. Da gab's - zuallererst genannt - den praktischen und sehr sinnvollen Fahrradverleih, den Elektroroller-verleih, die Himmelfahrt per Ballon mit wunderbarster Sicht von oben, die enthusiastische Squaredancegruppe, die professionellen (?) Hockeyspieler, die bemerkenswerten Hindernis-Skater, die jauchzenden Rollschuhläufer, die entzückende Kindertanzgruppe, die eifrigen Fußballspieler. Dazu Angebote von Sportvereinen, Wettbewerbe für Drachenflieger, die beeindruckende Darbietung des einzelnen Schlagzeugers am Wiesenrand nebst zwei großen Bühnen mit Lifemusik. Von Bayerischer Brezel über selbstgebackenem Kuchen bis zur obligatorischen Currywurst, Bier, Kaffee oder Fruchtsaft gab's hier dann auch alles für das leibliche Wohl zu kaufen.

Das umzäunte Feld ist ab 6.00 Uhr geöffnet und wird um 21.30 Uhr geschlossen, jedoch ist ein Ausgang durch eine Drehtür noch eine Stunde länger möglich. Eine Tafel zeigt, was erlaubt oder verboten ist.
Für Hunde ist ein separat ausgewiesenes, eingezäuntes, sehr großes Auslaufgebiet vorhanden.

Flächenmäßig größer als der Berliner Tiergarten soll die neue Parklandschaft Tempelhof nun durch die besonderen klimatischen Bedingungen frische Luft in die Stadt bringen und wird schon jetzt gerne als „Kühlschrank Berlins“ bezeichnet.

Weitere Informationen unter: www.berlin.de/flughafen-tempelhof

Elfie Hartmann

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Juni 2010  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis