Premiere im Zimmertheater Steglitz

Joachim Kelsch als Lehrer Klamm.
Foto: Zimmertheater


Klamms Krieg

„Sie reden von Krieg? Ich führe ihn seit dreißig Jahren, und jedes Jahr wird es schlimmer“, sagt Gymnasiallehrer Klamm zu seinen Schülern. Er steht vor seinem Leistungskurs Deutsch, der ihm per Brief den Krieg erklärt hat.


Ein Schüler hat sich umgebracht. Klamm hält einen Monolog. Frontalunterricht bis zum bitteren Ende. Man ahnt: der Krieg hätte gar nicht erklärt werden müssen, er war schon da.

Das Stück „Klamms Krieg“ wurde 2000 uraufgeführt und er-freut sich seitdem großer Beliebtheit, gerade auch bei Aufführungen an oder für Schulen. Wir alle kennen Lehrer wie Klamm und jeder Lehrer wird ein Stückchen von Klamm in sich entdecken können. In der sehr privaten Atmosphäre des Zimmertheaters Steglitz wird der Schauspieler Joachim Kelsch zu Lehrer Klamm, und das Publikum zu seinen Schülern, die er abwechselnd belehrt, beschimpft und beschämt. Die Zuschauer sind hautnah dabei, wenn Kelsch alias Klamm zwischen dem verzweifelten Versuch, seine Autorität zu retten und dem Versinken in Selbstmitleid schwankt. Kelschs Darstellung dieses Lehrers lässt niemanden kalt. Der Applaus im Publikum war dementsprechend groß. Einige Zuschauer erzählen hinterher, sie hätten auch Mitleid empfunden, denn die Frustration dieses Klamm ist nachvollziehbar.

Klamms Krieg wird am 4. und am 18. Juni im Zimmertheater Steglitz gezeigt. Regie führt Britta Benedetti. Auch nach der Sommerpause wird das Stück im September weiter aufgeführt werden. Joachim Kelsch plant, „Klamms Krieg“ auch an Schulen aufzuführen. Das Zimmertheater Steglitz befindet sich seit Januar 10 in der Bornstraße 17, in der Nähe des Walther-Schreiber-Platzes. Unter dem Direktor Günter Rüdiger wurde ein neues Konzept erarbeitet, das auch literarisches Theater und Kabarett / Comedy umfasst.

www.zimmertheater-steglitz.de
Tel. 25058078

Isolde Peter

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Juni 2010  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis