Ausstellung im Nachbarschaftsheim

Foto: Renate Birkenstock

Heike Fabaz – Jobpatin

Manchmal trifft der Spruch „Was du suchst, das sucht auch dich“ wirklich zu, denke ich, als ich von Heike Fabaz höre, dass ihr vor einem Jahr ein Flyer der Kick-Jobpaten zufällig in die Hände fiel: „Hier können Sie sich engagieren: Werden Sie Jobpate/in!“

Das Thema Aus- und Weiterbildung interessiert Heike Fabaz schon seit ihrer Tätigkeit als Ausbildungsleiterin im Auswärtigen Amt. Als Jobpatin setzt sie nun ihr Wissen und ihre Erfahrung ein und begleitet junge Menschen auf dem Weg zur Berufsfindung, Ausbildungsplatzsuche und Bewerbung. Erfreulich findet sie auch, dass das Nachbarschafts-heim Schöneberg den Jobpaten qualifizierte Weiterbildung anbietet, damit sie ihre Aufgabe optimal erfüllen können. Und es gibt  regelmäßige Meetings zum Erfahrungsaustausch mit anderen Jobpaten.

Ich treffe Heike Fabaz und ihren Mentee Jan im Nachbarschafts-heim Schöneberg. „Manchmal habe ich das Gefühl, ich profitiere fast noch mehr von unseren Treffen als Jan“, gesteht mir Frau Fabaz lachend.

Wie haben Sie und Ihr Mentee  Jan zusammengefunden?
„Das Nachbarschaftsheim vermittelt Jobpaten an junge Menschen (Schulabgänger, Ausbildungsabbrecher, Schüler, ALG II-Bezieher), die von einem berufserfahrenen Erwachsen bei der Ausbildungsplatzsuche und Bewerbung begleitet werden möchten. Wenn nach einem ersten Kontaktgespräch die Chemie stimmt, verpflichten sich beide zu regelmäßigen Treffen. Das Nachbarschaftsheim stellt dafür die Infrastruktur, z.B. Räume, Literatur und den Zugang zum Internet und damit zu den Datenbanken, zur Verfügung.
Und wenn ich einen schnellen Rat brauche, kann ich mich jederzeit an die Projekt-Koordinatorin, Frau Tkacz wenden.“

„Mentee“ Jan besucht die 10. Klasse einer Hauptschule mit integrierter Möglichkeit eines Realschulabschlusses. So ganz sicher, was er werden möchte ist er noch nicht, aber es soll in Richtung  Elektronik und Infrastruktur im Gebäudemanagement gehen.

Und  Jan, wie bist du auf die Jobpaten aufmerksam geworden?
„Die Jobpaten wurden uns in der Schule  von einem Sozialpädagogen und von Frau Tkacz vom NBSH vorgestellt.“

„Und was haben dir die Treffen mit Frau Fabaz bisher konkret gebracht, Jan?“
Frau Fabaz hilft mir, Bewerbungen zu schreiben und natürlich auch, ganz konkret im Internet nach entsprechenden Angeboten zu suchen. Beim letzten Treffen haben wir zum Beispiel trainiert, wie man am Telefon ein Bewerbungsgespräch führt. Dabei haben wir viel gelacht. Ich merke auch, dass ich in Bewerbungssituationen viel selbstbewusster und sicherer geworden bin“.

Zum Schluss noch eine Frage an Barbara Tkacz, Ansprechpartnerin für Jobpaten im NBHS Schöneberg: Welche Vorraussetzungen sollte ein Jobpate mitbringen?  
„Wir suchen Menschen mit Berufserfahrung aus allen Berufs-sparten, auch dringend aus dem Handwerk und nichtakademischen Berufen. Sie sollten Einfühlungsvermögen in die Lebenswelt junger Menschen mitbringen und im Idealfall Kontakte zu Arbeitgebern haben oder herstellen können. Sie sollten an den Potentialen und Kompetenzen der  jungen Menschen ansetzen und mit ihnen lösungsorientiert arbeiten.“

Wenn Sie sich vorstellen können, liebe Leser,  für eine  gewisse Zeit auch einen jungen Menschen auf dem Weg ins Berufsleben zu begleiten, die Kick-Jobpaten freuen sich über  ihren Anruf! Auch die jungen Menschen können sich von dem Angebot angesprochen fühlen.

Das Interview führte
Renate Birkenstock

Kick-Jobpaten
Nachbarschaftsheim Schöneberg
Holsteinische Straße 30, 12161 Berlin
Projektkoordinatorin und Ansprechpartnerin:
Barbara Tkacz, Tel.: 030/ 85 99 51-31
www.nbhs.de.

.
Mai 2010  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis