Kiezgeschichte
Ein Flugzeug für die Schönheit

Ich habe so meine eigene Art entwickelt, mit ehemaligem Spielzeug meines inzwischen erwachsenen Sohnes umzugehen, nämlich ab und zu ein Stück - einfach so - zu verschenken. (Selbstverständlich mit seinem Universal-Einverständnis).

Das macht ungeheueren Spaß und ist wirklich zur Nachahmung empfohlen: Strahlende Kindergesichter sind garantiert, und bevor erstaunt nachgefragt wird, ist man auch schon wieder weg.

Dieses Mal hatte ich schon seit längerem ein hübsches kleines Matchbox-Flugzeug in meiner Manteltasche, da wollte und wollte sich doch keine passende Gelegenheit für eine unkomplizierte Weitergabe finden: Solange, bis ich in einem großen Supermarkt unter dem Innsbrucker Platz in Schöneberg einen kleinen, sichtlich gelangweilten Jungen alleine in den Gängen herumschlendern sah. Er war etwa 6-7 Jahre alt, hatte kurze dunkle Haare, braune Augen und war absolut "durchschnittlich-nett" anzusehen. (Das muss erwähnt werden, um seine spätere Äußerung so richtig zu genießen) Den erkor ich mir nun einfach spontan aus und fragte ihn, ob er sich vielleicht über das Flugzeug freuen würde, mein eigener Sohn wäre schon groß? "Klar" strahlte mich der kleine Kerl an, griff hocherfreut zu und rannte davon. Wie schon erwähnt : Das macht (mir) schlicht und einfach Spaß ...

Zufällig stand er später mit seiner Mutter weiter vor mir in der gleichen Schlange an der Kasse und ich hörte die Mutter fragen, woher er das denn habe? Sagt er: "Eine Frau hat mir das geschenkt!" Mutter: "Warum d a s denn?" Da antwortet der kleine Steppke nach kurzem Überlegen doch ganz laut vernehmlich und total sachlich: "Na sicher, weil ich so schön bin!"Sprachlos, erstaunt und leicht irritiert lächelt jetzt und hier immernoch,

Ihre
Elfie Hartmann
 

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Mai 2010  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis