Geheim! Nicht weitersagen!

Fotos: Thomas Protz

Pane al Caffè

Es ist ja so eine Sache mit Geheimtipps. Einmal ausgeplaudert, ist das Geheimnis dahin! Ein Jahr lang habe ich es durchgehalten, aber nun, da die zweite Gartensaison in der Rheinstraße eröffnet wird, muss die Wahrheit ans Licht: Ja, auch Berlin hat seine italienischen Hinterhöfe! Ja, auch wir können unvergleichliche Romantik in pittoresker Umgebung bieten, durchzogen vom Duft frischen Kaffees und südländischer Gebäcke. Dazu alte Bäume und Sommerblumen, Bänke, Tische und Stühle mit genau dem richtigen Grad von Wackeligkeit auf kiesbedecktem Boden… Wenn der fröstelige April erst hinter uns liegt, werden wir wohl wieder im Garten frühstücken, endlich!

Die Überschrift gibt den offiziellen Namen wieder, doch meist erhellen sich die Mienen erst in wiedererkennender Freude, wenn man von Fabio spricht, dem Inhaber. Gemeinsam mit seiner Frau Andrea führt er sein Café nunmehr ins vierte Jahr. Im letzten Frühling hatten sie gemeinsam Steine geschleppt, um den trübseligen Hinterhof, den das Café mit dem Fahrradladen teilt, in einen verzauberten Sommergarten zu verwandeln. Man gelangt durch den hübsch mediterran gefliesten Hauptraum ganz unvermutet hinaus in eine stille Idylle und möchte eigentlich nie wieder weg, und am liebsten möchte man den Garten ganz für sich allein. Da aber auch Gastronomen von irgendetwas leben müssen, hätte das allerdings den schrecklichen Nachteil, dass unser Sommeridyll sich nicht rentieren würde! Also freuen wir uns über die anderen Gäste, zumal auch die Anzahl der Tische durchaus überschaubar ist und niemand Lust verspürt, die Ruhe durch Getöse zu stören – zu friedlich ist es hier.

Am meisten profitieren Eltern gerade erst eingeschulter Kinder. Hat man die Kleinen pünktlich um acht abgeliefert, darf man sich gleich im Anschluss zur Belohnung bei Fabio ausruhen und den ersten ruhigen Schluck Kaffee zu sich nehmen - oder gar ein elegant auf Etagèren angerichtetes Frühstück (und ich sage schon hier: dieser Joghurt mit Honig und Früchten!!!)? Alternativ könnte man sich auch das Abholen versüßen: Zum Mittagstisch etwa locken leckere Pasta und was die italienische Küche an wechselnden Gerichten noch zu bieten hat, zu moderaten Preisen. Einmal im Monat könnte man auch den Gatten oder die Gattin zum Abendmenü einladen: Rechtzeitig anmelden heißt die Devise, und das Angebot der Tafel im Schaufenster entnehmen!



Außerdem habe ich schon oft Geburtstags- und sonstige Geschenke bei Pane al Caffè gefunden, denn die beiden La Mantias kaufen saisonal Köstliches ein. Eine Auswahl hiesiger Genüsse findet sich aber auch, denn der Naschpirat – vielleicht bekannt vom Markt am Breslauer Platz – liefert zuverlässig Süßes.

Und wer ähnlich eifersüchtig seine Geheimtipps hütet wie ich, kann Fabio und Andrea auch ganz für sich alleine haben: Entweder er mietet gleich den ganzen Laden für einen Verwöhnabend, oder er lädt die beiden zum Kochen zu sich nach Hause ein. Bis zu 200 Personen haben sie schon mal gleichzeitig beglückt! Oder sollen es nur die vollen Schüsseln sein?

Aber ich sehe schon, wir treffen uns vorher noch im Sommergarten…

Sanna v. Zedlitz

Pane al Caffè
Rheinstraße 61
Tel.: 60 40 64 79
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 8-18 Uhr
Samstag 8-14 Uhr, Sonntag ab 9.30 Uhr

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