Stadtrat Schworck teilt mit

Cosima Paltz / Foto: Thomas Protz

Das Grüne im Sommer, das Glatte im Winter

Neulich, bei einem Treffen des Heimatvereins Tempelhof, gab „unser“ Bezirksstadtrat, Herr Oliver Schworck, einen Überblick über die vielfältigen Aufgaben seiner Abteilung Bürgerdienste, Ordnungsaufgaben, Natur und Umwelt. Neben Themen wie die Erreichbarkeit des Bürgeramts – die Verwaltung arbeitet an der Verbesserung - gab es zwei Punkte, die mich veranlassen, auch den Lesern der Stadtteilzeitung von der Veranstaltung zu berichten.

„Das Grüne im Sommer“: Vor einigen Tagen konnte man der Presse entnehmen, dass die Zuständigkeit für die Betreuung von sieben Plätzen im Bezirk an andere Behörden abgegeben werden soll. Das ist falsch! Vielmehr soll eine neue Grundlage für mehr Lebensqualität im Kiez geschaffen werden: Bisher waren diese Plätze grundbuchrechtlich als Straßenland registriert, obwohl es sich zum Teil, wie beim Viktoria-Luise-Platz, um aufwändig gestaltete Gartendenkmalanlagen handelt.

Dieser Status wird durch Entwid-mung umgewandelt. Die fortan „Geschützten Grünanlagen“ verursachen dann zwar mehr Aufgaben und Kosten, beispielsweise müssen - ähnlich wie bei Privatgrundstücken - Reinigungs- und Schneebeseitigungsgebühren für den entsprechenden Straßenbereich entrichtet werden. Dafür können aber auch mehr Rechte durch das Bezirksamt wahrgenommen werden, denn diese Schmuckplätze, wie z.B. der Alboinplatz oder der Bayerische Platz, sollen zukünftig verstärkt als Erholungsinseln im Häusermeer dienen. Durchpreschende Radfahrer müssen sich dann andere Wege suchen, ebenso wie Nutzer, die nicht in einen Park gehören.

„Das Glatte im Winter“ wird uns bald wieder beschäftigen, insbesondere die Hausverwaltungen und Grundstückseigentümer. Bisher gab es Listen beim Einwohnermeldeamt - landläufig auch „Schneekataster“ genannt - in denen die beauftragten Winterdienste registriert wurden. Die rechtliche Verantwortung bei Schadensfällen oder bloßem Nichträumen ging damit auf die jeweilige Firma über.

Doch das Chaos des letzten Winters - tragischerweise gab es zwei Unfälle mit Todesfolge im Bezirk - zwang zu einer Gesetzesänderung: Der Grundstückseigentümer bleibt in der Verantwortung. Er muss zukünftig darauf achten, dass das von ihm beauftragte Unternehmen die Schneeräumung ordnungsgemäß ausführt. Herr Schworck kündigte an, dass in der nächsten Saison das Ordnungsamt besonders intensive Kontrollen durchführen wird. Bei Nichträumung drohen Ersatzvornahmen durch die BSR, die Rechnung plus Bußgeldbescheid gehen an den Eigentümer.  

Na, soweit will es wohl kaum jemand kommen lassen wollen. Sie sehen aber, die Aufenthaltsqualität im Freien wird kontinuierlich verbessert.

Marina Naujoks

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Oktober 2010  StadtteilzeitungInhaltsverzeichnis